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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 319

1880 - Sondershausen : Eupel
319 49. Die Pilze. Am liebsten kommen die Pilze im Sommer in schattigen Dickichten zum Vorschein. Gestern Abend war in dem moosigen Grunde noch nichts von ihnen zu bemerken, und heute stehen sie schon zu Hunderten da. Die größten von ihnen sind etwa zwei Spannen hoch; die meisten aber sind viel kleiner, viele kaum so lang wie ein Fingerglied. — Unten hat jeder Pilz einen Fuß und oben einen runden Hut. Nirgends ist ein Kopf oder Leib, sondern der Hut sitzt gleich auf dem Beine. Unten am Hute sind zahllose Blätter wie in einem Buche, die von der Mitte ans nach dem Rande hingehen. Auf den Blättern sind aber weder Buchstaben, noch Bil- der, sondern unzählige kleine Körner. An manchem Hute sind unten statt der Blätter viele Löcher, und doch ist der Hut nicht entzwei. Aus den Blättern und Löchern fallen zu seiner Zeit die Körnchen heraus. Aus ihnen werden neue Pilze. Viele derselben haben prächtige Farben. Bei einigen ist der Hut weiß, bei andern schön rot, gelb, grau oder schwarz. Der Fuß ist auch verschieden gefärbt. Manche von den Pilzen, z. B. der Steinpilz, die Morchel u. a., können gegessen werden. Andere sind für den Menschen ungenießbar, manche sogar giftig, z. B. der rote, mit weißen Flecken versehene Fliegen- pilz. Wer davon ißt, dem bekommt es sehr übel. Dagegen schmausen Schnecken und Käfcrmaden von vielen Pilzen, welche die Menschen nicht ge- nießen dürfen. Die Hefe, die zum Kuchenbacken unentbehrlich ist und vom Bier- brauer erhalten wird, ist nichts anderes, als ein Pilz. Sie besieht ans winzigen Bläschen, die an einander gereiht sind und sich bei hinreichender Wärme in zuckerhaltigen Flüssigkeiten schnell vermehren. H. Wagner. 50. Das Kochsalz. Über die ganze Erde verbreitet sich das notwendigste Gewürz: das Kochsalz. Es liegt bergehoch in der Erde als Steinsalz; es quillt seit der Weltschöpfung als Salzsoole aus unzähligen Salzquellen; es bedeckt als krystallinischer Überzug die unfruchtbaren Steppen von Nordafrika, West- asien und Chile, es schwimmt in so ungeheuren Massen im Weltmeere, daß man, wollte man das gesammte Meerwasser verdunsten, das ganze feste Land der Erde 625 Meter hoch mit Salz würde bedecken können! Schaut hinaus auf das unermeßliche Meer! Sein blaues, durchsichtiges, lieblich anzusehendes Wasser schmeckt salzig und bitter, ist untrinkbar für Menschen und Thiere, aber vor Fäulnis geschützt durch das Salz. Steigt hinab in Wieliczkas wunderbare Salzbergwerke, wo man so reines und durchsichtiges Salz findet, daß man es sogleich, wie es aus der Erde kommt, verbrauchen kann; besucht Österreichs Salzkammergut mit seinen unermeß- lichen Schätzen bei Ischl und Hallein und Hallstadt, und das baierische Rcichenhall; seht Preußens mächtige Steinsalzlager bei Staßfurt unweit Magdeburg, die unerschöpflichen Salzquellen bei Halle, und überall, wo sonst euch der Ortsname Hall begegnet, da werdet ihr das finden, was das Wort bezeichnet: das Salz! In Flötzgebirgen liegt in gewaltigen Lagern das Steinsalz, das man
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