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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 329

1880 - Sondershausen : Eupel
329 Gefrierpunkt und der Siedepunkt, Ersteren bestimmt man, indem man das Thermometer mit schmelzendem Eis umgibt. Durch die Kälte wird das Quecksilber zusammengezogen und sinkt in der Röhre tief herab. Den Punkt nun, an dem es endlich stehen bleibt, bezeichnet man als den Null- oder Gefrierpunkt. Hierauf hält man die Röhre in Dämpfe, welche kochendem Wasser entsteigen. Die Wärme dehnt das Quecksilber aus, so dass es bis zu einer gewissen Höhe in der Röhre steigt und dann stehen bleibt. Diesen Punkt bezeichnet man wiederum und nennt ihn den Siedepunkt. Den Raum zwischen dem Gefrierpunkt und dem Siedepunkt hat Reanmür (R.) in 80, Celsius (C.) aber in 100 Theile oder Grade getheilt. Es sind dies die Wärmegrade; die Kältegrade werden vom Gefrier- oder Null- punkte abwärts gezählt. Die Thermometerröhre wird an ein schmales Brettchen befestigt. An diesem vermerkt man die angegebene Grad- einteilung und versieht dieselbe mit Ziffern, so dass es möglich ist, mit einem Blick den Thermometerstand abzulesen. Des Thermometers bedienen sich besonders Kunstgärtner, Kranken- wärter, Seidenzüchter, viele Handwerker, deren Geschäftsbetrieb die Beobachtung bestimmter Wärmegrade nötig macht, so wie alle die Personen, welche eine gleichmässige und angemessene Wärme in ihren Wohnräumen zu erhalten wünschen. Eine Wärme von -{- 14° R. sagt uns am besten zu. Im Sommer steigt die Wärme bei uns zuweilen auf 20 0 und darüber; die Winterkälte dagegen beträgt 5 bis 10 0 R, Nach Riedel. 58. Nebel und Wolken. Wenn der Wasferdunst, der in der Luft schwebt, wieder in den tropf- barflüssigen Zustand übergeht, so verwandelt er sich Zuerst in Nebel und Wolken. Der Nebel besteht ans einer Menge sehr kleiner Wasserbläschen, die frei in der Luft schweben, und deren Schwere daher äußerst gering sein muß. Er entsteht, wenn die Wasserdünste der unteren Luftschicht in eine kältere Luftschicht aufsteigen und hier verdichtet werden. Der Dampf, der an einem kalten Frühlings- oder Herbstmorgen über Flüssen und Seen oder Sümpfen liegt, oder an einzelnen Stellen der Wälder, vornehmlich nach einem Gewitter aufsteigt, ist nichts anderes als ein Nebel, der aus dem verdunstenden Wasser entsteht. Von größerer Ausdehnung sind die Frühlings- und Herbstnebel, die sich fast regelmäßig vor Sonnenaufgang einstellen und erst im Verlauf des Vormittags sich wieder verlieren. Auf das Fallen solcher Nebel stellt sich gewöhnlich heiteres Wetter ein. Ans das Steigen des Nebels folgt meist trüber Himmel und bald darauf Regen. In den kalten Gegenden, besonders aber in den Ländern am Meere, ent- stehen oft auch mitten im Sommer sehr starke Nebel. Was der Nebel in den unteren Luftschichten ist, das sind die Wolken in den oberen. Wolken, die aus der Oberfläche der Erde liegen, heißen Nebel, und Nebel, der in den höheren Luftschichten schwebt, nennen wir Wolken. Die Höhe der Wolken ist sehr ungleich. Einige stehen vielleicht kaum 300 Meter hoch über der Oberfläche der Erde, und in den Gebirgsgegenden trifft es sich oft, daß man beim Hinaufsteigen mitten durch eine Wolke
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