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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 340

1880 - Sondershausen : Eupel
340 die Stirn an die Wand seines Palastes und rief aus: „O Varus, Varus, gib mir meine Legionen wieder." Ganz Rom war voll Entsetzens vor den Deutschen und glaubte mit jedem Tage, sie kämen in ungeheuren Heer- scharen, wie einst die Cimbern und Teutonen, gen Welschland heran. Im Lande Gallien und am Rheine ward zur Notwehr gerüstet. Grundlose Furcht! Nicht an Eroberung dachten die Sieger, die theure Freiheit er- kämpft zu haben, war ihnen genug. Stolz legten sie die Hände in den Schoß, als sie die Zwingburgen im Lande gebrochen, als an dem Rheine kein Römer mehr zu schauen war. Duller. 3. vie Christenverfolgungen. Der Herr hat zu seinen Jüngern gesagt: „Wäret ihr von der Welt, so hätte die Welt das Ihre lieh. Weil ihr aber nicht von der Welt seid, sondern ich habe euch von der Welt erwählt, so hasset euch die Welt.“ So geschah es denn auch. Anfangs wurden die Christen von den Juden verfolgt, wie davon die Apostelgeschichte erzählt. Nach der Zerstörung Jerusalems 'wüteten die Heiden gegen die Christen mit furchtbaren Martern. Sie wurden durchs Schwert getödtet, mit Feuer verbrannt, von wilden Thieren zerrissen, in Flüssen ersäuft, in siedendes Öl oder Pech gesenkt, mit Pech bestrichen und dann angezündet, gekreuzigt und zerschlagen; viele liess man in dumpfen Kerkern hinschmachten. Da ist mancher, bei dem der Same des Evangeliums nicht Wurzel hatte, abgefallen und hat Christum verleugnet. Aber die meisten Christen haben ihr irdisches Leben willig dargegeben, um das ewige zu erlangen. Das vergossene Märtyrer- blut aber ist der Same der Kirche geworden. Wenn die Heiden die hohe Freudigkeit sahen, mit der die Christen in den Tod gingen, so staunten sie wohl und dachten: Der Christenglaube muss doch der rechte sein. Die heidnischen Verfolgungen begann der Kaiser Nero im Jahre 64. Er liess die Stadt Rom anzünden; das gab einen furchtbaren Brand. Als das Volk darüber unmuts wurde, gab er vor, die Christen hätten es gethan. Nun wurden diese ergriffen und gekreuzigt, den Hunden vorgeworfen, mit brennbaren Stoffen bestrichen und nachts angezündet. Damals priesen auch die beiden grossen Apostel Paulus und Petrus den Herrn mit ihrem Tode. — Drittehalb Jahrhunderte dauerten die Christenverfolgungen. Die letzte und grausamste fand unter dem Kaiser Diocletian, der vom Jahre 284 bis 305 regierte, statt. Noch einmal floss Märtyrerblut; es war das von 30 Bekennern, die im Jahre 310 im gelobten Lande enthauptet wurden. Da erhörte der Herr das Seufzen seiner Kirche, und es ward stille vor ihm. Nach Westermeier. 4. Der Sieg der Kirche. Der Wut der römischen Kaiser gelang es nicht, die Kirche des Herrn zu zerstören; im Gegentheil, sic mußten sich vor der Macht des Herrn beugen. Er erweckte einen Mann, durch welchen er das Heidentum zu
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