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1. Vaterländisches Lesebuch für die mittleren und oberen Klassen evangelischer Volksschulen - S. 401

1880 - Sondershausen : Eupel
401 47. Reiters Morgengesang. l. orgenrot! Morgenrot! leuchtest mir zum frühen Tod! Bald wird die Trompete blasen, dann muss ich mein Leben lassen ich und mancher Kamerad! 3. Ach, wie bald schwindet Schönheit und Gestalt! Prahlst du gleich mit deinen Wangen, die wie Milch und Purpur prangen: ach, die Rosen welken all’! 4. 2. Kaum gedacht, wird der Lust ein End’ gemacht. Gestern noch auf stolzen Rossen, heute durch die Brust geschossen, morgen in das kühle Grab! Darum still füg’ ich mich, wie Gott es will. Nun, so will ich wacker streiten, und sollt’ ich den Tod erleiden, stirbt ein braver Reitersmann. Hauff. 48. Die Völkerschlacht bei Leipzig. 16. bis 19. Oktober 1813. Um die Stadt Leipzig zogen sich in der Mitte des Oktobers 1813 ge- waltige Heere von allen Seiten zusammen. Von Süden her kamen die Österreicher, Preußen und Russen unter Schwarzenberg, begleitet von drei Monarchen. Von Norden her nahten Preußen und Schweden unter Blücher und dem Kronprinzen von Schweden. Von Osten her kamen Russen unter Wittgenstein. Die Verbündeten waren 300 000 Mann stark; Napoleon da- gegen hatte nur 200000 Franzosen, Sachsen und Polen unter seiner alleinigen Führung. Auf beiden Seiten ahnte man, daß hier Europas Geschick entschieden werden würde. Am 16. Oktober begann die ungeheure Schlacht, in welcher die Völker von den fernen Grenzen Asiens, vom mittelländischen und atlanti- schen Ozean zusammentrafen, — die große Völkerschlacht bei Leipzig. So schrecklich war das Geschützfcner, daß die Erde in weitem Umkreise erbebte. Ans drei Seiten zugleich entbrannte der furchtbare Kampf: im Südosten bei Wachau, im Westen bei Lindenan und im Norden bei Möckern, wo Blücher mit seinen braven Preußen eine besondere Schlacht schlug. Mit unerhörter Anstrengung und rühmlichem Heldenmut wurde ans beiden Seiten der Kampf geführt. Um drei Uhr nachmittags hatten die Franzosen auf dem linken Flügel gegen Schwarzenberg solche Vortheile er- rungen, daß Napoleon schon Boten mit der Siegesnachricht nach Leipzig sandte und alle Glocken läuten ließ. Allein auf dem rechten Flügel bei Möckern hatte Blücher. die Franzosen geworfen und nach Leipzig zurückgedrängt. Hier hatten die Preußen, besonders das ausgezeichnete Jork'sche Corps, den blutigsten Kampf des ganzen Krieges zu bestehen. Dreimal mußten sie das Dorf im Sturm nehmen, und dreimal wurde es ihnen wieder entrissen, aber zuletzt blieb ihnen doch der Sieg. Napoleon mochte schon nach diesem Tage ahnen, daß ihn das Schlachtenglück verlassen habe. Deshalb ver- suchte er am 17. Oktober durch große Versprechungen Österreich zum Ab- fall von den Verbündeten zu verführen, aber vergeblich. Am 18. Oktober mußte er den verzweifelten Kampf noch einmal aufnehmen. In einem Bauernhause saß er eben beim Frühstück, als der von allen Seiten erschallende Kanonendonner ihn auf sein Pferd rief. Dicht H elmri ch, Vaterland. Lesebuch. 26
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