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1. Das siebente Schuljahr - S. 440

1903 - Langensalza : Schulbuchh.
440 muß wissen, wie man den schädlichen Folgen begegnen kann. Bei den giftigen Pflanzen unterscheidet man vorzugsweise zwei Gruppen, welche sich ihrer Wirkung nach feststellen lassen, die eine wirkt in der Weise, daß der Vergiftete schon kurz nach Aufnahme des Giftes über Schwindel, Ohnmacht, Kopfschmerz und bitteren Geschmack klagt, worauf alsbald sich unüberwind- liche Schlafsucht einstellt. Die Pupille des Auges verändert sich, ja bisweilen tritt förmlicher Wahnsinn ein, der nach Krämpfen und Zuckungen zum Tode führt. Gifte, die so wirken, heißen narkotische oder betäubende Gifte. Die scharf wirkenden Gifte verursachen nach dem Genusse einen brennenden Schmerz auf den Lippen, auf der Zunge, im Schlunde, in der Speiseröhre, dazu einen großen Durst; es erfolgt Brechen und Würgen, bis endlich unter großen Schmer- zen der Tod eintritt. Zu den ersteren gehört die Tollkirsche, der Schierling, der Stechapfel, der Mohn, das Bilsenkraut. Zu der zweiten Gruppe rechnen wir die Küchenschelle, den gefleckten Aron, die Herbst- zeitlose, die Nieswurz, die gemeine Eibe, den Sadebaum, den Nachtschatten, die Kornrade, den Fingerhut, den Tabak, das Schöllkraut, den Hahnenfuß, den Eisenhut, die Wolfsmilch, die Waldrebe, den Goldregen, den Mandelbaum, den Sumach, die Zaunrübe, das Alpenveilchen, den Oleander, den Seidelbast, die Einbeere. (Ich kann an dieser Stelle nicht alle diese Gift- pflanzen beschreiben; in der Schule ist es aber notwendig, daß dieselben, wo nur immer angängig, bei jeder Gelegenheit ge- zeigt werden, damit die Kinder dieselben genau kennen lernen.) Besonders ist auf die Giftigkeit solcher Pflanzen hinzuweisen, mit denen man im Hause vielfach umgeht, so z. B. der Mohn, der Tabak, ferner auf solche, welche Ähnlichkeit mit Pflanzen haben, die häufig gebraucht werden, wie der Schierling, schließ- lich auf solche, welche als Unkräuter überall wachsen, wie die Wolfsmilch, das Bilsenkraut, der Nachtschatten und der Hahnen- fuß und auf solche, welche als Zierpflanzen sich in den Gärten finden, wie der Eisenhut, die Tollkirsche, der Gold- regen u. a.
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