1903 -
Langensalza
: Schulbuchh.
- Autor: Seidel, L. E.
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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nach vorn und läßt den Unterkiefer zurück, wodurch ihm das
-Erfassen von Nahrung zwar etwas erschwert wird. Die
Schuppen des Haifisches sind mit kleinen Zähnen versehen, so
daß sie ganz rauh sind.
42. Isländisches Moos.
Wie der Walfisch kein Fisch ist, so ist das isländische Moos
auch kein Moos. Der Name rührt aber daher, daß die Pflanze
in ihrer Heimat Island den Boden bedeckt, wie es bei uns
das Moos macht, und dichte Wiesenslächen bildet. Die Pflanze
gehört vielmehr zu den Flechten, über deren Bedeutung wir
schon gesprochen haben. Überall, wo sie irgend ankommen
kann iin Norden, siedelt sie sich an, um den Boden urbar zu
machen, zwischen Moos und Gras, zwischen Heidekraut, dort,
wo nur irgend die Sonne hinkommen kann, an lichten Stellen
finden wir sie. Sie wächst strauchartig und hat lappige Äste
von grau-grüner oder kastanienbrauner Farbe.
Das isländische Moos ist auch bei uns gesucht, da es als
Arzneimittel gegen Lungenleiden zu Tee gebraucht wird. Der
Isländer verwertet es als Nahrungsmittel, indem er es nicht
nur kocht, sondern auch zu Brot verbackt. Ähnlich dieser
Flechte ist die Renntierslechte, welche wir als Nahrungsmittel
der Renntiere genannt haben. Auch diese Flechte hat einen
großen Nährwert (1 Zentner — 3 Zentner Kartoffeln). In
neuester Zeit wird sogar Alkohol aus ihr bereitet. V.
V. Wirrertclldeich.
43. Kiesel.
Unter den Erden, welche am meisten verbreitet sind, kennen
wir den sogenannten Sand oder die Kieselerde. Vergleichen
wir dieselbe mit anderen Erden, so finden wir, daß sie nicht
zusammenhängt, daß sie das Wasser nicht festhält, daß sie leicht
zu erwärmen ist, und daß sie die Wärme auch festhält. Der
Sandboden, soweit er als Acker benutzt wird, ist darum sehr
leicht zu bearbeiten, da er leicht austrocknet, aber sich schnell
erwärmt.