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1. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 238

1910 - München : Oldenbourg
238 124. Das Thermometer. Es besteht aus einer Glasröhre, welche oben zugeschmolzen, unten aber zu einer Kugel ausgeblasen ist. Diese Kugel und Röhre werden bis zu einer gewissen Höhe mit Quecksilber oder auch Wein- geist gefüllt. Bei Erwärmung der Kugel dehnt sich das Quecksilber aus und steigt im Rohre, bei Abkühlung sinkt es. An dieser Aus- dehnung (dem Steigen) oder an dem Zusammenziehen (dem Fallen) des Quecksilbers erkennen wir das Zu- und Abnehmen der Wärme. Das Quecksilber ist zur Herstellung von Thermometern am geeignetsten; denn es ist für einen Wechsel der Temperatur sehr empfindlich, es hat einen hohen Siedepunkt (400° C.) und tiefen Erstarrungspunkt; es dehnt sich wie keine andere Flüssigkeit im gleichen Verhältnisse mit der Temperaturzunahme aus. Zur Messung tiefer Kältegrade (unter —35° C.) läßt es sich, weil die Ausdehnung in der Nähe seines Gefrierpunktes unregelmäßig wird, nicht mehr verwenden; man bedient sich alsdann eines Thermometers, welches mit gefärbtem Weingeist gefüllt ist, der bei keiner bei uns vorkommenden Temperatur erstarrt. Taucht man die Thermometerröhre in frischgefallenen Schnee oder schmelzendes Eis, so bleibt das Quecksilber auf einem tiefen Punkt stehen. Diesen Punkt wird das Thermometer stets dann zeigen, wenn die Temperatur so niedrig ist, dah Wasser in Eis sich verwandelt; man nennt ihn daher Eis- oder Gefrierpunkt, wohl auch — da er mit Null bezeichnet wird — Nullpunkt. In kochendes Wasser gebracht, wird das Quecksilber in der schwachen Glasröhre schnell und hoch steigen und endlich auf einem festen Punkt stehen bleiben; man nennt diesen darum den Siedepunkt. Der Thermometerstand unter dem Nullpunkt wird mit — (minus), der über demselben mit + (plus) bezeichnet; doch wird letzteres Zeichen häufig weggelassen. Gefrier- und Siedepunkt sind demnach zwei feste Punkte, welche an jedem Thermometer angegeben sein müssen. Den Abstand dieser Punkte teilt man in eine bestimmte Anzahl Teile oder Grade ein: Reaumur hat 80, Celsius 100 und Fahrenheit 180 Grade angenommen. Da es also mehrere Arten von Thermometern gibt, so ist bei der Angabe von Graden stets hinzuzufügen, nach welcher Ein- teilung sie zu verstehen sind; aus demselben Grund ist es aber auch wünschenswert die Thermometergrade nach den verschiedenen Skalen umrechnen zu können. 80° R. sind 100° C. oder 180° F.; daraus folgt, dass 4° R. == 5° C. = 9° F. sind. Nun hat aber
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