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1. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 307

1910 - München : Oldenbourg
159. Die Schweiz. 307 tischen und Penninischen Kette, auf der Nordseite von den größtenteils aus Kalk aufgebauten Glarner, Vierwaldstätter und Berner Alpen. Wie der größte Teil der Schweiz dem Rhein- gebiet angehört, so ist denn auch dies ganze Quelland des Rheins sowie das Rhonetal im oberen Wallis und der größere Teil des Inntales im Engadin von Deutschen bewohnt. Eine Art Natur- grenze für die Schweiz bilden die Läuterungsbecken der Flüsse: der Boden- und Genfer See; außerdem ist sie von Italien durch höchste Teile der Zentralalpen geschieden. Die gleichlaufenden Wälle des Jura trennen die Schweiz von Frankreich. Der zwischen dem Boden- und Genfer See gelegene Land- strich, etwa ein Drittel des Ganzen, kann als ebene oder flache Schweiz bezeichnet werden. Zwischen Jura und Alpey gelegen, bildet sie, ein durch Hügelketten gegliedertes Gelände, den An- fang der Schwäbisch-Bayerischen Hochebene. Sie unterscheidet sich aber von letzterer durch südlichere, nach Westen geneigte Lage, durch geringere Seehöhe, milderes Klima und größere Gliederung (Hügel und tief eingeschnittene Flußtäler). Die Schweizerische Hochebene ist die Kornkammer für das Gebirge, indem hier der Ackerbau zwar mit Anstrengung, aber Erfolg betrieben wird; sie ist zugleich die Gegend der Städte und der städtischen Gewerbe mit einer Bevölkerung, die im allgemeinen in gewerblicher und kaufmännischer Tätigkeit den Gebirgs- bewohnern voraus ist. In der Alpengegend, deren Bevölkerung oft durch Gletscher und Hochgebirgsketten voneinander ge- schieden sind, kann Landbau nur dürftig betrieben werden; Städte- und Fabrikanlagen fehlen hier fast durchaus und bildet die Viehzucht den Haupterwerbszweig. Die schöne Schweiz ist von der Natur gerade nicht mit Reichtümern bedacht. Eisen ist wenig vorhanden (zwei Fünftel des Bedarfs), Kohlen noch weniger. Obst hat sie in Fülle, folg- lich auch Obstmost; aber ihre Weine decken bei weitem nicht den Bedarf. Auch das Getreide, das die zum Ackerbau geeig- neten Landstriche hervorbringen, ist viel zu wenig zur Ernäh- rung der jetzigen Bevölkerung. Sie muß gar vieles vom Aus- lande beziehen. Mit Wiesen- und Alpenmatten gesegnet, hegt sie einen schönen und zahlreichen Viehstand; alljährlich werden mehrere Tausend Kühe und viele Zuchtstiere in die Fremde verkauft. Der durch die Alpenwirtschaft gewonnene Käse bildet einen bedeutenden Ausfuhrartikel.
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