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1. Lesebuch für gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 338

1910 - München : Oldenbourg
338 173. Einfluß der Klöster auf das Getverbe. Manche derselben zog er an seinen Hof und verkehrte mit ihnen wie mit Freunden. Sie waren zugleich die Lehrer seiner Söhne; denn er hielt darauf, daß diese nicht nur alle ritterlichen Übungen lernten sondern auch in den Wissenschaften unterrichtet wurden. Seine Töchter dagegen mußten sich nach guter alter Sitte mit Wollarbeiten, Spinnen und Weben be- schäftigen. Auch für Handel und Verkehr, für Ackerbau und Landwirtschaft war der sorgsame Kaiser ungemein tätig. Zur Hebung des Verkehrs be- absichtigte er durch einen Kanal den Rhein mit der Donau zu ver- binden, ein Werk, das freilich zu jener Zeit noch nicht glücken wollte. Um den Ackerbau zu fördern ließ er Dörfer anlegen, Wälder ausroden, Sümpfe trocknen und öde Strecken in fruchtbare Gesilde umwandeln. In der Pflege der Landwirtschaft ging er selbst mit dem besten Beispiele voran. Auf seinen Gütern herrschte die größte Ordnung. Der Ackerbau wurde dort nach seinen eigenen Anordnungen ganz musterhaft betrieben; denn er selbst war ein sehr kundiger Landwirt, der seinen Verwaltern die trefflichsten Vorschriften erteilte über die Zucht der Haustiere und Bieuen, die Bereitung des Weines und Bieres, des Honigs und Wachses sowie über den Feld- und Obstbau, die Gärtnerei und Fischerei. Auch die Gewerbe fanden in den Pfalzen weise Pflege Die Baukunst konnte sich durch Errichtung von Kirchen (Aachen) und Klöstern sowie kaiserlicher Burgen entsaften So lernen wir in Karl dem Großen nicht bloß einen großen Krieger und Gesetzgeber sondern auch einen Pfleger jeder Kultur, der Wissen- schaften, der Künste und der Gewerbe, und einen erfahrenen Landwirt kennen. Es ist kein Wunder, daß er heute noch in Sage und Dichtung fortlebt. Nach Fischer und Andrä. 173. Einfluß der Klöster auf das Gewerbe. (Eine Klosterwerkstätte.) Die von dem heiligen Augustin, von Benedikt von Nursia und Bernhard von Clairvaux gestifteten Klöster waren nicht nur Wohnsitze der Frömmigkeit und Mäßigkeit sondern wurden auch in Deiitschlaud die Pflanzstätten der mittelalterlichen Kultur. Die frommen Mönche griffen zur Axt und fällten Bäume um den Wald zu lichten und Bauholz zu ge- winnen, um den Boden urbar zu machen und sich die Stätte zu bereiten, von welcher aus sie durch Lehre und Beispiel als Arbeiter wirken konnten. Durch die Klöster wurden die Deutschen vielfach erst mit dem Ackerbau bekannt; durch sie kamen noch viele unbekannte Kulturpflanzen in das Land; durch sie wurden öde, unwirtliche Gegenden in lachende
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