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1. Lesebuch für Gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 32

1913 - München : Oldenbourg
32 29. Die Lehre der Natur. 8. Nur eines bitt' ich: Feire am Fest der Himmelfahrt Den Tag, an dem ein Schuster die Fahne hat bewahrt! Zum Kneiphof lade jährlich zum Mahl die Bürgerschaft Und laß das Schenkbier kreisen, es gibt dem Handwerk Kraft!" 9. Der Meister nahm die Worte des Schusters treu in acht: Zu Königsberg ward jährlich gezecht am Tag der Schlacht. Er lieh den blauen Ärmel und eine güldne Krön' Dem Königsberger Schuster als Wappenschild zum Lohn. Der Ärmel und die Krone sind noch das Schild der Stadt; Die Stadt sei hoch gepriesen, die solche Schuster hat! P^u. 29. Die Delire der Natur. Unter den Jüngern Hillels, des weisen Lehrers der Söhne Israels, befand sich einer mit Namen Saboth; den verdroß jeg- liche Arbeit also, daß er sich dem Müßiggänge und der Träg- heit hingab. Hillel aber war bekümmert um den Jüngling und beschloß ihn zu heilen. Zu dem Ende führte er ihn hinaus in das Tal Hinnon bei Jerusalem. Daselbst war ein stehendes Gewässer, voll Gewürm und Ungeziefer und bedeckt mit schlammigem Unkraut. Als sie das Tal erreicht hatten, legte Hillel seinen Stab nieder und sprach: »Hier wollen wir ausruhen!« Der Jüngling aber verwunderte sich und sagte: »Wie, Meister, an diesem häßlichen Sumpfe? Merkst du nicht, welch ein ver- giftender Dunst daraus emporsteigt?« »Du hast recht, mein Sohn,« antwortete der Lehrer, »dieser Sumpf gleicht der Seele eines Müßiggängers. Wer möchte in seiner Nähe weilen!« Darauf führte Hillel den Jüngling zu einem wüsten Acker, auf welchem nur Dornen und Disteln wuchsen; die erstickten das Korn und die heilsamen Kräuter. Da lehnte sich Hillel auf seinen Stab und sprach: »Sieh! Dieser Acker hat einen guten Boden allerlei Nützliches und Erfreuliches zu tragen. Aber man hat sein vergessen und ihn versäumt. So bringt er jetzt stach- lichte Disteln und Dornen und giftiges Gesäme. Darunter nisten die Schlangen und Molche. Vorhin sahest du die Seele — jetzt erkenne das Leben des Müßiggängers 1« Da wurde Saboth er- griffen von Scham und Heue und sprach: »Meister, warum führest
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