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1. Lesebuch für Gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 191

1913 - München : Oldenbourg
106. Von den Verkehrsmitteln und Verkehrswegen. 191 sein mußte. Der Kaufherr konnte seine Waren nur mit großem Kosten- aufwand weiter befördern, wodurch dieselben sehr verteuert wurden. Erst in neuerer Zeit fing man an dem Wegbau eine größere Auf- merksamkeit zu schenken. Die ältesten Steinstraßen findet man bei den Chinesen und Römern. In Deutschland jedoch wurde erst 1753 die erste Kunststraße von Öttingen nach Nördlingen gebaut. Friedrich der Große ließ 1757 eine Chaussee in Preußen anlegen. Die Hauptzeit der Chausseebauten fällt in die Jahre von 1830—1860. Jetzt erstreckt sich der Bau von neuen Verkehrswegen fast ausschließlich auf die An- legung von Eisenbahnen. Schon in Herkulanum und Pompeji gab es Steinbahnen, bei welchen die Wagenräder auf schmalen Steinstreifen dahin- rollten. Auch das alte Ägypten kannte solche Steinbahnen. In den Freiberger Blei- und Silberbergwerken waren schon im Mittelalter Holzbahnen üblich, auf denen die „Hunde", b. i. die Erze führenden Karren, nach der Schachtöfinung geschoben wurden. Seit etwa 100 Jahren bedient man sich in den Bergwerken eiserner Bahnen, deren Wagen durch Pferde gezogen wurden. Sie gaben in England den Anstoß zum Eisenbahnbau. Der erste Versuch Kohlenwagen auf eisernen Spurbahnen mittels einer durch Dampf getriebenen Maschine fortzuziehen wurde 1804 in Südwales gemacht. Die erste Dampfeisenbahn, welche dem Personen- und Güterverkehr diente, wurde 1830 von Robert Stephenson, dem Erfinder der Loko- motive, eröffnet. Sie verband Manchester und Liverpool. In Deutsch- land wurde die erste Eisenbahn zwischen Nürnberg und Fürth 1835 erbaut. Jetzt aber umspannt ein gewaltiges Eisenbahnnetz einen großen Teil der Erde. Eisenbahnen führen jetzt über schmale Meeresarme, z. B. in Schott- land, und durch sandige Wüsten, wie z. B. zwischen Alexandrien und Suez; sie durchschneiden die Lagunen von Venedig, erklimmen hohe Berge, wie Rigi und Vesuv, und übersteigen Alpenpässe; sie rollen durch die Prärie und durch den Urwald. In Berlin geht die Stadt- und Ringbahn hoch über dem Menschenverkehr hin; in London durchbraust der Zug den Tunnel unter der Themse; ja man hat sogar den kühnen Plan gefaßt einen Tunnel unter dem Meere zwischen England und Frankreich anzulegen. In Europa können wir bereits ununterbrochen von Madrid bis nach Konstantinopel gelangen und von Brindisi in Süditalien bis nach Petersburg. Rußland hat jüngst durch den Bau der Transsibirischen Bahn sein Schienennetz von der Wolga durch Asien hindurch bis an den
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