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1. Lesebuch für Gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 225

1913 - München : Oldenbourg
120. Rohstoffe aus dem Tierreiche. 225 Die Seide stammt bekanntlich aus China. Obwohl sie schon im frühen Altertum viel geschützt und begehrt wurde, kannte man doch den Ursprung derselben nicht und glaubte, daß sie auf Bäumen wachse. Erst im 6. Jahrhundert gaben griechische Mönche Aufklärung und holten aus China Eier der Seidenraupe, die glücklich im Dünger ausgebrütet wurden. In Griechenland betrieb man eine geraume Zeit Seidenbau und Seidenweberei, deren Erzeugnisse die Venezianer in Europa ein- führten. In der Folge kamen Seidenwürmer nach Sizilien und Unter- italien, von wo aus nun die Seidenkultur sich rasch über Süd- und Mitteleuropa verbreitete. Paul». 120. Rohstoffe aus dem Tierreiche. Im Körper der Tiere findet sich eine Reihe von Stoffen, welche für das gewerbliche Leben von hoher Bedeutung sind. Die Knochen bestehen aus der Knochenerde (phosphor- saurem Kalk) und leimgebendem Knorpel. In den durch letzteren gebildeten Zellen lagert sich der Kalk ab, welcher den Knochen Festigkeit verleiht. Wenn man die Knochen unter Luftzutritt verbrennt, erhält man die Knochenerde. Die Knorpelmasse ver- wandelt sich beim Kochen in Leim. Um erstere zu erlangen legt man Knochen längere Zeit in verdünnte Salzsäure, durch welche der Kalk aufgelöst wird. Knochen, unter Abschluß der Luft gebrannt und dann zermahlen, liefern das Beinschwarz, eine Malerfarbe. Werden die Knochen ausgekocht und gebleicht, so kann der Drechsler daraus Kämme, Würfel, Messerbelege, Schach- figuren u. s. w. fertigen. Den Knochen reihen sich die Geweihe der Hirscharten an, aus welchen man Stockgriffe, Leuchter, Zieraten verfertigt. Durch Härte, Feinheit und Dichtigkeit zeichnet sich das Elfenbein aus. Die Stoßzähne des Elefanten, die Eck- zähne des Flußpferdes und des Walrosses bestehen aus dem- selben. Elfenbein ist weit wertvoller und haltbarer als Knochen. Das Horn ist die Masse, aus welcher die Hörner der Zwei- hufer und die Hornschuhe aller Hufsäugetiere bestehen. Man gebraucht das Horn zu Knöpfen, Dosen, Kämmen, Messer- und Gabelgriffen u. s. f. Die Hörner werden zunächst ausgebrüht, •damit Fett- und Blutteile heraustreten. Nach Entfernung der Spitzen schneidet man die Hörner der Länge nach auf. In kochendem Wasser wird die Masse erweicht und dann zwischen eisernen Platten gepreßt. Horngegenstände sind von der Hitze fern- Lesebuch für Gewerbl. Fortbildungsschulen. Erweiterte Ausgabe. * 15
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