Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lesebuch für Gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 347

1913 - München : Oldenbourg
168. Der Bayerische Wald. 347 die im griechisch-dorischen Tempelstil erbaute Walhalla; sie leuchtet mit dem blendenden Weiß ihrer Marmorsäulen weit in die Ebene hinaus. Marmortreppen, auf gewaltigem Mauerwerke ruhend, führen bis zu den mächtigen, terrassenförmig aufgeführten Unterbauten des groß- artigen Tempels empor. Am 18. Oktober 1830, dem Gedenktage der Schlacht bei Leipzig, führte König Ludwig I. die Hammerschläge auf den Grundstein. „In dieser sturmbewegten Zeit," so sprach er, „lege ich den Grundstein zu diesem Gebäude, im felsenfesten Vertrauen auf die Treue meiner Bayern; mögen, sowie diese Steine sich zusammen- fügen, alle Deutschen kräftig zusammenhalten!" Und als zwölf Jahre später, am gleichen Gedenktage, der hehre Bau feierlich eingeweiht wurde, sprach der König: „Möchte die Walhalla förderlich sein der Erstarkung und Vermehrung deutschen Sinnes! Möchten alle Deutschen, welchen Stammes sie auch seien, immer fühlen, daß sie ein gemeinsames Vaterland haben, ein Vaterland, auf das sie stolz sein können, und trage jeder bei, soviel er vermag, zu dessen Verherrlichung!" Die auf das reichste ausgestattete, mit Oberlicht erhellte Halle enthält in zwei Reihen die Marmorbüsten und die mit Gold geschriebenen Namen deutscher Geistesfürsten und Helden. Zwischen den Büsten erheben sich, aus weißem karrarischen Marmor gebildet, die himmlischen Gestalten der Walküren, welche die Edlen in der Walhalla bewillkommnen und ihnen deutsche Eichenkränze reichen. Auch der königliche Erbauer dieses Pracht- tempels hat hier in einem schönen Denkmal seine Aufnahme gefunden. Mehrere Stunden stromaufwärts ragt auf dem Michelsberge bei Kelheim ein zweiter, ebenfalls von König Ludwig I. erbauter Ehren- tempel empor, die Befreiungshalle. Zur Erinnerung an die Be- freiungskriege errichtet, tragen Metallschilde die Namen der Schlachten, durch welche die Freiheit vom fremden Joch erkämpft worden ist. In der Mitte der Halle ist in den Marmorfliesen die Inschrift eingegraben: „Möchten die Teutschen nie vergessen, was den Befreiungskampf not- wendig machte und wodurch sie gesiegt." Von der Höhe herab schweift der Blick über das Donauland mit seinen gesegneten Fluren und statt- lichen Dörfern. 168. Per Bayerische Watd. Der Bayerische Wald, im Munde des Volkes schlechthin „der Wald" genannt, ist kein für sich abgeschlossenes Gebirge, sondern ein Teil des mächtigen Böhmerwaldes, und zwar seines südwestlichen Abfalls. Im Nordwesten gegen die Oberpfalz zu steht er durch den Pfälzer Wald mit dem hufeisenförmigen Fichtelgebirge, gegen Südosten aber mit dem
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer