Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lesebuch für Gewerbliche Fortbildungsschulen und verwandte Anstalten - S. 491

1913 - München : Oldenbourg
233. König Maximilian H. 491 Renaissance die Residenzbauten. Die Bildhauerei bewegte sich ebenfalls in allen Formen und Stilen, schuf in allen Größen, arbeitete in jedem zweckdienlichen Material: in Ton und Gips, in Holz und Metall, in Sand-, Kalk- und Marmorstein, und ihre Werkstätten erlangten einen Weltruf. Die Malerei erhielt ein unübersehbares Feld der Tätigkeit angewiesen; sie stellte heidnische und christliche, mittelalterliche und Stoffe der neueren Zeit dar, brachte die bewunderungswürdigsten Werke in allen Gattungen und allen technischen Darstellungsarten, in Fresko und Öl, auf Porzellan und Glas, hervor. Dazu gründete und vermehrte der König eine große Zahl herrlicher Sammlungen von Statuen und Gemälden, Vasen und Terrakotten u. s. w. und machte diese Schätze unvergänglichen Ruhmes als eine Quelle der edelsten Volksbildung jeder- mann unentgeltlich zugänglich. Wenn Ludwig auch die übrigen Städte nicht vernachlässigte, wandte er doch seiner Residenzstadt die treueste Liebe und Sorgfalt zu. „Ich will," so sprach er bald nach seiner Thronbesteigung, „aus München eine Stadt machen, die Deutschland so zur Ehre gereichen soll, daß keiner Deutschland kennt, wenn er nicht auch München gesehen hat." Der edlen Verheißung folgte bald die herrliche Erfüllung. Was wäre heute München, hätte nicht der kunstsinnige Fürst das arme Jsarkind so herrlich, so unvergänglich geschmückt! Auch nach seiner Thronentsagung (1848) unterstützte Ludwig mit gleicher Liebe wie zuvor Künste und Wissenschaften, während er Arme und Bedrängte großmütig mit reichen Gaben bedachte. Er starb am 29. Februar 1868 zu Nizza in einem Alter von 82 Jahren; seine sterb- lichen Überreste sind in der von ihm erbauten herrlichen Basilika in München beigesetzt. Nach Reidelbach. 233. König Maximilian H. 1848—1864. Maximilian Ii. bestieg den Thron seines Vaters in einer Zeit großer Aufregung. Das Volk war mit den bestehenden Verhält- nissen unzufrieden und wollte für Deutschland eine neue staat- liche Ordnung schaffen. Abgeordnete aller deutschen Stämme traten daher in Frankfurt a. M. zusammen um eine Reichs- verfassung auszuarbeiten (1848). Im nämlichen Jahre wurde Erzherzog Johann von Österreich zum Reichsverweser ernannt und im folgenden König Wilhelm Iv. von Preußen zum erb- lichen Kaiser erwählt; aber dieser lehnte die Würde ab. Wäh- rend dieser Verwirrung und Uneinigkeit des deutschen Volkes
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer