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1. Die Neue Zeit - S. 4

1895 - Leipzig : Dürr
4 in den Hafen von Palos ein. Bald darauf stattete Columbus in Barcelona der Königin und ihrem Gemahl Ferdinand dem Ka- tholischen Bericht über den Erfolg feiner Reise ab. Man über- häufte ihn am Hofe mit Ehrenbezeigungen, und das Volk jubelte, wo er sich sehen ließ. Columbus hat noch drei Fahrten nach der neuen Welt gemacht, hat Puerto Rico, Jamaica und die kleinen Antillen aufgefunden, ist sogar an der Küste von Central- und Südamerika hingefegelt, aber nie ist es ihm in den Sinn gekommen, daß er auf einen vierten Erdteil ge- stoßen sein könnte, der zwischen Europa und Asien mitten inne läge. Immer glaubte er Indien vor sich zu haben und forschte eifrig, aber vergeblich nach einer Durchfahrt in das persisch-arabische Meer. Bittere Erfahrungen trübten außerdem seine letzte Lebenszeit. Die Spanier, eifersüchtig auf den Ruhm, den der Fremdling mit ihrer Hilfe er- worben hatte, verdächtigten ihn am Hofe, indem sie ihn der Herrsch- sucht und Grausamkeit beschuldigten, und nach und nach wurden auch seine Beschützer, besonders der König, mißtrauisch. Columbus hatte bei seinem Eintritt in den spanischen Dienst für sich und seine Nach- kommen den Titel und die Macht eines Vicekönigs der Länder, welche er entdecken würde, ausbedungen. Als seine kühnen Fahrten den ge- wünschten Erfolg hatten, schien es Ferdinand dem Katholischen doch be- denklich, eine so große Gewalt in die Hand eines Mannes zu legen. Er beauftragte deshalb einen Ritter, Francisco de Bobadilla, die Beschwerden der Kolonisten zu prüfen. Dieser Mann begab sich nach Haiti und ließ im Übereifer den verdienten Admiral verhaften, mit Ketten schließen und nach Spanien bringen. So endete des Ent- deckers dritte Reise. Zwar empfing ihn das Königspaar sehr huldvoll und erkannte seine Rechtfertigung an, ja, Bobadilla wurde sogar abge- setzt, aber die Kolonien erhielten sofort einen anderen Statthalter. Als Columbus zum vierten Male den Schauplatz seiner Thaten und seines Ruhmes aufsuchte, durste er im Hasen von Domingo auf Haiti nicht landen, angeblich, weil man Unruhen befürchtete. Mit zwei elenden Schiffen segelte er weiter, an der Küste von Centralamerika hin, und gelangte endlich nach Jamaica; hier fielen die morschen Fahr- zeuge auseinander, und kaum kam er mit dem Leben davon. Ein Jahr lang mußte er auf der Insel verweilen, während seine Begleiter- in einem Jndianerkanoe nach Haiti zurückruderten und mit vieler Mühe ein Schiff erbettelten, das den „Vicekönig" abholen und in die Heimat führen sollte. Unterdes war Columbus, krank und verlassen,
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