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1. Die Neue Zeit - S. 23

1895 - Leipzig : Dürr
23 Reformation in Münster unter. Die katholische Kirche gelangte wieder zur Herrschaft. Während dieser traurigen Vorgänge in Deutschland war der Kaiser Karl weit entfernt. Damals, im Jahre 1535, unternahm er einen glorreichen Zug nach Tunis, um die Korsaren zu züchtigen, die unter- türkischem Schutze von der afrikanischen Küste aus als Seeräuber das südliche Italien schwer heimsuchten. Karl eroberte Tunis, entriß dem Korsaren Chaireddin Barbarossa die Herrschaft und gab sie einem ihm ergebenen muhamedanischen Fürsten. Tausende von be- freiten Christensklaven kehrten mit dem siegreichen Kaiser in die Heimat zurück. Dieser Zug ist eine der schönsten Thaten Karls V. 10. Aer Schrnalkakdische Wund. Der ungünstige Augsburger Reichstagsabschied veranlaßte die protestantischen Fürsten und Städte, sich für den Notfall in Ver- teidigungsstand zu setzen. Sie versammelten sich noch im Dezember 1530 zu Schmalkalden und schlossen einen Bund zum Schutze der Religion gegen jedermann, den Kaiser nicht ausgenommen. 1531 er- hielt dieser Vertrag eine bestimmte Gestalt. Zu Bundesoberhäuptern wurden gewählt: Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen und Landgraf Philipp von Hessen. Johann der Beständige starb 1532, ihm folgte Johann Friedrich der Großmütige. Unterdessen gewann die Reformation in Deutschland immer mehr Boden, sie rückte gleichsam von Staat zu Staat. In Württemberg gewährte ihr Herzog Ulrich den landesherrlichen Schutz; dadurch er- mutigt gaben auch der Markgraf von Baden und der Gras von Hanau ihre Genehmigung zur Einführung der neuen Kirchenordnung. In Pommern vollendete I). Bugen Hagen die Umwandlung des Gottes- dienstes, und selbst in den westfälischen Bistümern schlug die neue Lehre kräftige Wurzeln. 1539 starb der Herzog Georg der Bärtige von Sachsen; sein Bruder Heinrich der Fromme, dem die Re- gierung zufiel, nahm sogleich das Reformationswerk in die Hand. Nur zwei Jahre waren ihm dazu vergönnt, schon 1541 rief ihn der Tod ab, aber sein Sohn Moritz schritt mutig auf der betretenen Bahn fort. Im Jahr 1539 empfing auch der Kurfürst von Brandenburg, Joachim Ii., zu Spandau das Abendmahl in beiderlei Gestalt. Nicht minder kräftig regte sich der neue Geist in Süddeutschland. Die Reichs- städte, wie Nürnberg, Augsburg, Regensburg, gingen natürlich voran,
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