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1. Mittelstufe - S. 67

1903 - Berlin [u.a.] : Velhagen & Klasing
07 schwärmerischen Eifer so weit ging, mit seinem Anhange die katholischen Geistlichen zu vertreiben und Heiligenbilder und Altäre zu vernichten. Da hielt es Luther nicht länger auf der Wartburg. Entrüstet eilte er nach Wittenberg und predigte 8 Tage lang so eindringlich gegen Karlstadt und seine Anhänger, daß diese die Stadt verlassen mußten. 12. Melanchthon war Luthers treuester Freund und ein sehr gelehrter und frommer Mann. Er hieß eigentlich Schwarzerd und war der Sohn eines Waffen- schmieds. Auf der Schule war er der Liebling der Lehrer, und mit 21 Jahren schon wurde er Professor an der Universität zu Wittenberg. Hier schloß er eine innige und ungetrübte Freundschaft mit Luther. Er war von zarter Gestalt, schlicht, sanft und aufrichtig und stand Luther in allen Dingen treu zur Seite, besonders forderte er durch seine Sprachkeuutuisse das Werk der Bibelübersetzung. Er ist auch der Verfasser der Augsburgischen Konfession. (S. 70.) 13. Luthers Familienleben. Luthers Gemahlin — eine ehemalige Nonne — hieß Katharina von Bora. Mit ihr verlebte er eine glückliche Ehe. „Ich bin im Besitze meiner lieben Käthe reicher und glücklicher als Krösus," sagte er. An seinen Kindern hatte er große Freude. Aber obwohl er sie sehr lieb hatte, erzog er sie doch sehr strenge. Seinem Sohne Hans, dem er jenen bekannten lieblichen Brief von dem schönen Garten schrieb, verweigerte er einmal 3 Tage die Verzeihung. „Ich will lieber einen toten als ungeratenen Sohn haben," sagte er. Einst erkrankte seine innig geliebte vierzehnjährige Tochter Magdalena. Luther stand an ihrem Bette und sagte: „Ich habe sie sehr lieb; aber, lieber Gott, da es dein Wille ist, daß du sie dahinnehmen willst, so will ich sie gern bei dir wissen." Dann sprach er zu seinem Töchterchen: „Magdalenchen, du bleibest gern hier bei deinem Vater und ziehest auch gern hin zu jenem Vater?" Und das kranke Kind antwortete: „Ja, Herzensvater, wie Gott will." Am folgenden Tage starb sie, und als sie im Sarge lag, sagte Luther: „Du liebes Kind, wie wohl ist dir geschehen! Du wirst wieder aufstehen und leuchten wie ein Stern, ja, wie die Sonne." — Bei Tische liebte Luther heitere Unterhaltung, und wenn man Abends au seinem Hause vorüberging, so hörte man darinnen anmutige Musik erklingen. Seine Kinder sangen die lieblichsten Weisen, und Luther selbst begleitete den Gesang mit Flötenspiel oder mit der Laute. 14. Luthers Tod. Im Jahre 1546 reiste Luther auf Einladung des Grafen Mansfeld nach Eisleben. Er sollte aber Wittenberg nicht wiedersehen. In Eisleben, wo dieser Gottesheld geboren, sollte er auch sterben. Schon auf der Hinreise wurde er krank, und in Eisleben verschlimmerte sich die Krankheit. Bald befiel ihn eine heftige Brustbeklemmung und warf ihn aufs Krankenbett. Kurz vor seinem Ende rief er dreimal hastig hintereinander: „Vater, in deine Hände befehle ich meinen Geist; du hast mich erlöset, bu treuer Gott." Daun rief ihm sein Freund vr. Jonas laut ins Ohr: „Ehrwürdiger Vater, nwllt Ihr auf Christum und die Lehre, die Ihr gepredigt habt, beständig bleiben?" Luther antwortete deutlich hörbar: „Ja!" wandte sich auf die rechte Seite und entschlief. Seine Leiche wurde nach Wittenberg gebracht und dort in derselben Kirche bei- gesetzt, an deren Dir er einst die 95 Thesen geschlagen hatte. 39. Verlauf der Reformation. 1. Ausbreitung der Reformation. Die Lehre Luthers, aus der reinen Quelle des göttlichen Wortes selbst geschöpft, ergriff wunderbar die Herzen des Volks, und an vielen Orten, wo Priester und Volk einig waren, führte man, 5*
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