Anfrage in Hauptansicht öffnen
Dokumente für Auswahl
Sortiert nach:
Relevanz zur Anfrage
1903 -
Berlin [u.a.]
: Velhagen & Klasing
- Autor: Schulze, Hermann, Sandt, Hermann, Trautwein, Emil, Kahnmeyer, Ludwig
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
finden sich Höhlen oder Spalten. Ter Kalk wird nämlich leicht vom Regenwasser
ausgelöst, und indem es in die feinsten Felsspalten eindringt, weitet es diese
immer mehr aus. (Über 90 Höhlen, vielfach mit Tropfsteinbildungen.) Auf der
Höhe gibt es keine Quellen, keine Brunnen. Das Wasser stürzt bei Regen-
und Tauwetter in die Spalten und Höhlen, und erst nach stundenlangem, unter-
irdischem Lause bricht es im Tale als Quelle wieder hervor. So versinkt das
Wasser, ohne sich nahe unter der 'Bodenfläche zu sammeln. Man bringt des-
halb gegenwärtig das Wasser durch Pumpwerke und Röhrenleitungen aus den
Tälern ans die Höhen. — Einen grellen Gegensatz 51t den rauhen Höhen bilden
die lieblichen Täler mit ihren Wäldern, Wiesen und freundlichen Dörfern. Vor
dem ziemlich steilen Nordwestrande iiegeu 2 geschichtlich bekannte Berge: der
Hohenstaufen und der Hohenzollern. Von der Kaiserburg des Hohenstaufen ist
kein Stein mehr übrig geblieben. Ans dem Zollern aber erblickt inan die stattliche, in
mittelalterlicher Schönheit neu erstandene Burg, das Stammschloß der Hohenzollern.
25. Der Schwarzwald steigt als eine mächtige Gebirgswand steil aus der
Rheinebene empor, senkt sich aber in: Osten allmählich zur Rauhen Alb hinab.
Das Klima ist — den verschiedenen Höhenstufen des Gebirges entsprechend —
sehr verschieden. Die Vorberge im Rheintale sind sonnig und haben ein mildes
Klima. Das Auge wird hier ergötzt durch Obstgärten, Rebenhügel und prächtige
Lanbwaldnngen. Weiter oben weht eine rauhere Luft, die dem Laubwalde nicht
mehr zusagt. Daher beginnen hier die finsteren Tannenwälder, die bei Regen-
wetter eine beinahe schwarze Farbe annehmen und dem Gebirge den Namen
Schwarzwald.
gegeben haben. Auch wollen hier kaum noch Hafer und Kartoffeln gedeihen.
Höher hinauf hört aller Ackerbau ans, und die Nadelhölzer schrumpfen bald 311
niederem Krummholze zusammen. Auf den Hochebenen herrscht selbst im Sommer
ein winterliches Klima. Aus ihnen ragen kahle Bergkuppen empor, von denen
der Feldberg am höchsten ist (1500 m). Auch sind sie von tiefen Schluchten