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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 22

1873 - Essen : Bädeker
22 18* Die Provinz Schleswig - Holstein. Da, wo die Elbe das Meer erreicht, streckt Deutschland, als höb' es feinen Arm nach Norden, eine Halbinsel ins Meer hinaus und theilt durch sie die Wassermaffe, die seine Nordküste be- spült, in zwei Hälften, in die Nord- und Ostsee. Die südliche Hälfte dieser Halbinsel ist die Provinz Schleswig-Holstein, die nördlich? die dänische Provinz Jütland. Außer dem Fest lande gehören zur Provinz Schleswig-Holstein aber auch noch mehrere In- seln: Fehmarn und Alsen in der Ostsee — Röm, Sylt, Föhr und die Halligen in der Nordsee. Die Oberfläche des Bodens in Schleswig-Holstein ist eine Tiefebene mit nur unbedeutenden Erhöhungen, denn der Kalkberg bei Segeberg, der Scheelsberg bei Eckernförde und der Bungs- berg bei Eutin erreichen nur eine Höhe von 94 bis 156™. Da- gegen ist das Land reich an Gewässern, an kleinen Flüssen, Land- seen und Meeresbuchten. Von den Flüssen ergießen sich die Trave in die Ostsee, die Stör in die Elbe und die Eider in die Nordsee. Die Eider, der größte Fluß der Provinz und zu- gleich der Grenzfluß zwischen Schleswig und Holstein, ist durch einen Kanal mit der Kieler Meeresbucht verbunden, so daß man durch die Eider und durch diese Kunstwasserstraße aus der Nordsee in die Ostsee fahren kann. — Der bedeutendste unter den Land feen ist der von malerischen Ufern umgebene Plöner See, dessen Umfang fünf Meilen und dessen Fläche eine Quadratmeile beträgt. — Die Ostsee bildet mehrere tief ins Land dringende Buchten, von denen der Kieler, Eckernförder und Flensburger Meerbusen sich vorzüglich zu Hafenplätzen eignen. Von Süden nach Norden erstreckt sich durch ganz Schleswig- Holstein ein niedriger, aber ziemlich breiter Höhenzug unfruchtbaren Landes, welcher aus Moorboden, Sand und Heidestrecken besteht und die „hohe Geest" genannt wird. Östlich von diesem Höhenzug dehnt sich bis zur Ostsee eine hügelige, schöne Landschaft aus, die mit wenigen Ausnahmen einen hohen Grad von Fruchtbarkeit besitzt und mit herrlichen Buchenwaldungen bekränzt ist. Der ganze Landstrich, in „Koppeln" eingetheilt und mit Hecken eingefaßt, gleicht einem großen Garten. Nach Westen hin dacht sich jener dürre Landrücken in ausgedehnte, tiefe Ebenen ab, welche an der Küste der Nordsee die „Marschen" bilden. Diese sind im Laufe der Zeit durch einen angeschwemmten Niederschlag aus dem Meere entstanden und werden durch Deiche (hohe Erddämme) gegen die Fluthen des Meeres ge- schützt. Der Marschboden ist fett und daher zu Ackerbau und Vieh- weiden vorzüglich geeignet. Von dem Saume der Marschen steigen hin und wieder kleine Hügelketten auf und lagern sich zwischen den grünen Tiefen. Dieser höher gelegene Boden besitzt eine geringere Fruchtbarkeit als die Marschen und wird die „Geest" genannt. Zu
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