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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 30

1873 - Essen : Bädeker
30 beiden Seiten der Oder, welche hier in die Ostsee mündet. Olschon der Boden nicht sehr fruchtbar ist, so nährt doch der Ackerbau die Bewohner der Provinz; Fische, darunter auch Häringe, Holz, pom- mersche Gänsebrüste und stettiner Federn sind die bedeutendsten Erzeugnisse, welche nach andern Gegenden verkauft oder ausgeführt werden. Handel und Schifffahrt sind ziemlich bedeutend, besonders in Stettin, Stralsund, Greifswald , Colberg und Rügen- walde. — Zu der Provinz Pommern gehört auch die in der Ostsee gelegene Insel Rügen, welche durch eine schmale Meerenge von dem festen Lande geschieden ist. Sie zeichnet sich durch Naturschönheiten aus. Denn sie ist von Hügeln durchzogen, welche Kreidefelsen enthalten und sich zum Theil als Vorgebirge über das Meer erheben, und die herrlichsten Aussichten über den Wasserspiegel der Ostsee gewähren. Des- halb wird sie von vielen Fremden besucht, welche zum Theil auch das schön eingerichtete Seebad benutzen. Die Hauptstadt der Provinz Pommern — der Sitz des Ober- präsidenten und eines evangelischen Consiftoriums — ist Stettin, zugleich eine starke Festung mit 76,000 Einwohnern. Stralsunds ebenfalls stark befestigt, hat 27,000 Einwohner. Bemerkenswerth sind noch: die Universitätsstadt Greifswald , die Festung Colberg, am Ausflusse der Persante in die Ostsee gelegen, und die Regierungs- bezirks-Hauptstadt Köslin. 23. Blick vom Rugard auf Rügen. Der Rugard ist ein Berg auf der Insel Rügen, einige tausend Schritte von der Stadt Bergen. Von hier aus übersieht man im Kreise nicht nur den größten Theil dieser Insel, sondern auch südlich, südöstlich und südwestlich einen ansehnlichen Theil von Pommern. Ob- gleich die Stadt Bergen selbst schon hoch liegt, so ragt doch der Ru- gard genug über sie empor, um von hier über die Dächer hin Stral- sund und eine unabsehbare Fläche von Neuvorpommern zu überblicken. Rechts und links begrüßt das Auge eine Menge von Dörfern und meh- rere Städte, unter welchen Greifswalde besonders hervorsteht. Östlich hat man gleich unter den Füßen schöne Ackerfelder, auf die man wie auf einen arlsgebreiteten Teppich hinabsieht. Im Sommer stechen das gelbe Korn, die dunkelgrüne Gerste, der bläuliche Hafer, der goldene Weizen und die bunten Wicken, dio kaum vor den gelben Wucherblumen aufkommen können, auf das Mannigfaltigste von einander ab. Weiter- hin, wo sich der Boden bald senkt, bald erhebt, wechseln Hügel, deren Gipfel nackt und deren Lehnen bebaut sind, mit kleinen und großen Gebüschen. Am stärksten fesselt die Aussicht nordostwärts. Eine Menge von Erd zun gen strecken die Spitzen weit in die grünlichen Fluchen. Die eine ist bis an den äußersten Rand mit Getreide besäet, eine an- dere wird mit Gebüschen bedeckt, auf einer dritten stehen kleine, ländliche Häuser, die von Obstgärten umgeben sind.
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