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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 55

1873 - Essen : Bädeker
55 verhallte in den grausigen Höhlen, ohne das Ohr eines Erdenbewoh- ners zu erreichen. Endlich, nachdem er drei Tage und drei Nächte lang zehnfach die Angst eines Lebendigbegrabenen ausgestanden hatte, erblickte er den rettenden Lichtstrahl, der ihn wieder zur Oberwelt zurückführte. Hunger, Angst und Anstrengungen hatten aber seine Kräfte so erschöpft, daß er wenige Tage nachher starb. Indessen hatte er doch noch so viel Besinnung, seine Freunde auf die Geheimnisse dieser Höhle aufmerksam zu machen, weshalb sich auch bald mehrere fanden, die seinen Versuch mit gutem Erfolg wiederholten, die Höhle aber, ihm zu Ehren, Baumannshöhle nannten. Die Zeit der Ent- deckung kennt man nicht; doch soll die Höhle schon in der Mitte des 16. Jahrhunderts bekannt gewesen und bereits 1570 von den Grafen Ernst und Martin von Rein stein besucht worden sein. Der Baumannshöhle fast gegenüber, also auf dem rechten Bodeufer, befindet sich eine ähnliche Höhle, welche nach dem auf der Thalwand sich erhebenden Bielstein die Bielshöhle heißt. Sie wurde 1672 bei Gelegenheit eines Waldbrandes, der den Eingang sichtbar machte, entdeckt, aber erst 1788 durch den Bergmann Becker zugänglich ge- macht. Wir haben sie, da sie im Ganzen der Baumannshöhle ähn- lich ist, nicht besucht, sondern setzten nun unsern Weg nach Elbinge- rode fort. Wiederholungsfragen! — Zeiehnen und Beschreibenl — 40» Thüringen. Die vier sächsischen Herzogthümer und die zwei schwarzbur- gischen und zwer reußischen Fürstenthümer. (7-14.) Recht in der Mitte von Deutschland liegt Thüringen, ein Landstrich, welcher schon lange nicht mehr einen einzigen Staat ausmacht, sondern verschiedenen Herren angehört. Da liegen die Lande des In roß Herzogs von Sachsen-Weimar und die der Herzöge von Sachsen- Koburg-Gotha, Sachsen-Altenburg und Sachsen-Meiningen, dazwischen einige preußische Kreise und die Fürstenthümer Schwarz- burg-Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt. Zu diesem Thüringen, dessen Mittelpunkt das darnach benannte Gebirge, der thüringer Wald, bildet, gehören gar fruchtbare und gewerbfleißige Gegenden mit schönen, wenn gleich nicht sehr großen Städten, wovon die vorzüglichsten zugleich fürstliche Residenzen sind: so Weimar im Großherzogthum Sachsen-Weimar — Gotha und Koburg im Herzogthum Sachsen-Koburg-Gotha — Meiningen im Herzogthum Sachsen-Meiningen — und Altenburg im Her- zogthum Sachsen-Altenburg. In Weimar haben die berühmtesten deutschen Dichter Göthe, Schiller, Herder und Wieland zu gleicher Zeit gelebt, nicht als
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