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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 99

1873 - Essen : Bädeker
- 99 — wird daselbst auch die Wahrnehmung durch das Gefühl sein. Bei der Fledermaus hat diese Gefühlsfeinheit in den genannten Häuten einen so hohen Grad erreicht, daß sie im Stande sind, das schwache Abprallen der Luft Don den Körpern und dadurch diese selbst wahrzunehmen. Gegen den Winter hin verstecken sich die Fledermäuse in dunkeln, feuchten, vor Frost geschützten Orten, häkeln sich mit den Hinterfüßen an und halten in dieser Lage, den Kopf nach unten, einen Winterschlaf. Man findet sie in diesem Zustande oft in großer Menge beisammen. Eintretende Wärme weckt sie auf, weshalb man auch zuweilen im Winter Fledermäuse umherfliegen sieht. Im Mai bekommen sie ein Junges, welches sich an die Brust der Mutter häkelt und diesen Platz auch selbst beim Ausfliegen nicht eher verläßt, als bis es wenigstens halbwüchsig ist. 13. Fledermaus und Vogel. Fl. Komm doch, du liebes Vlgelein, Laß mich deinen Gespielen sein. V. Meinen Gespielen? Nein, ich kenne dich nicht, Mir wird so bange vor deinem Gesicht. Fl. Ich dachte mir's wohl, ich armes Thier, Nicht Mäuschen, nicht Vogel will spielen mit mir. Die Fledermaus saß nun ganz allein, Sie mochte von niemand gesehen sein; Im dunkelsten Winkel blieb sie versteckt, Wo sie den Tag lang kein Auge entdeckt. Spät erst am Abend kam sie heraus, Flatterte einsam um das Haus. (Hey.) Ii. Vögel. 14l Das Ei des Vogels. Auch das kleinste Ei ist merkwürdig. Es besteht aus Flüssigkeiten von weißlicher und gelber Farbe und aus einer Schale, welche diese umgiebt. Außer einer harten, kalkartigen Schale, die den Inhalt vor allen Verletzungen behüten muß, sind noch (3) feinere Häute vorhanden, welche verhindern, daß die feste Schale auf das Innere drückt. So hüllt eine liebende Mutter ihr zartes Kindlein in mehrere Tücher ein und legt die feinsten gerne zunächst um des Kleinen Glieder. Aber auch das Innere des Eies ist merkwürdig. Man entdeckt darin außer dem Eiweiß und dem Dotter zur Seite des letztem eine kleine, linsen- förmige Narbe. Man nennt sie den Keim. Diese Narbe ist der Ansang zum künftigen Vogel, zum Zaunkönig, wie zum Schwan. Selbst jene flüssigen Theile sind nur eine Hülle; sie dienen dem werdenden Vögelchen zur ersten Nahrung, so lange es nicht die äußere Schale sprengt und von den Eltern gefüttert wird, oder sich selbst seine Speise suchen kann. Sie sind dem jungen Vogelkinde gleichsam die erste Muttermilch, durch welche es erhalten wird, bis es fähig ist, stärkere Kost zu genießen. Wenn nun die Vrütewärme des Vogelweibchens das Ei durchdringt, regt sich der wohlverwahrte Keim und entwickelt sich zu einem Vöglein, 7*
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