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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 172

1873 - Essen : Bädeker
172 und an die Schweiz — gegen Westen an Frankreich, Belgien und Holland — gegen Norden an die Nordsee, an Dänemark und die Ostsee — gegen Osten an Rußland, Polen, Galizien und Ungarn, und umsaßt einen Flächenraum von über 12,000 Quadrat- meilen; seine Länge von Süden nach Norden beträgt über 180, und seine Breite von Osten nach Westen über 140 Meilen. Mehr denn 41 Millionen Menschen wohnen auf diesem Raume, so daß, wenn diese gleichmäßig vertheilt wären, auf jeder einzelnen Quadratmeile 3500 Menschen leben würden. Aber freilich ist ein außerordentlicher Unter- schied zwischen der Bewohnbarkeit des Landes. In manchen fruchtbaren Thälern und Ebenen leben mehr als doppelt so viele Menschen auf einer solchen Meile, in öden Gebirgsstrichen oder Sandflächen kaum die Hälfte. Denn die Bodenbeschaffenheit Deutschlands ist sehr mannigfaltig. Während an seiner nördlichen Küste sich eine ungeheure Ebene herzieht, die so niedrig liegt, daß sie zum Theil durch Dünen gegen die Fluthen des Meeres geschützt werden muß, erheben sich an seinem südlichen Rande die himmelhohen Alpen, deren höhere Spitzen mit ewigem Schnee und Eise bedeckt sind. Und zwischen diesen höchsten und tiefsten Grenzen liegen die Hochebenen, die Gebirge und das Hügelland von Mittel- und Süddeutschland. 2. Diese Abd achung Deutschlands von Süden nach Norden ist die Ursache, warum die meisten deutschen Ströme von Süden nach Norden fließen und sich nach ihrem Laufe quer durch die norddeutsche Ebene in die Nord- und Ostsee ergießen. So kommt der Rhein, der schönste deutsche Strom, aus der Schweiz vom St. Gotthardsberge, durchfließt den Bodensee, und stürzt sich dann bei Schafshausen von einem mehr als haushohen Felsen herab, indem er einen Wasserfall bildet, dessen Getöse man eine Stunde weit hören kann. Von da an hat er eine westliche Richtung bis Basel, wendet sich hier nördlich und durchfließt die Ebene zwischen den Vogesen und dem Schwarz- walde. Weiter nördlich, bei Mannheim, nimmt er dann rechts den aus Schwaben kommenden Neckar, bei Mainz den Main, links bei Bingen die Nahe und bei Koblenz die Mosel auf. Sie ist der letzte recht schiffbare Nebenfluß des Rheines, denn die fast gegenüber einfließende Lahn und die weiter unten mündende Wied, Sieg, Wupper, Ruhr und Lippe können keine großen Schiffe tragen. Von Köln an durchfließt der Rhein die nordwestdeutsche Ebene, tritt dann in Holland, theilt sich dort in mehrere Arme und ergießt stch in die Nord- see. — Kleiner und von kürzerem Laufe ist die Weser, welche aus der Vereinigung der Fulda und Werra entsteht, wovon die erstere auf der Rhön, die letztere an dem Thüringerwalde entspringt. Die Weser drängt sich durch das G.birge, besonders bei Minden durch die West- phälische Pforte, fließt aber dann in einem ebenen Lande an der Stadt Bremen vorbei und mündet in die Nordsee, indem sie hier eine Art Meerbusen bildet, der Hannover von Oldenburg trennt. — Nicht weit hiervon östlich befindet sich auch die Mündung der Elbe, obgleich
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