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1. Lehr- und Lesebuch oder die Vaterlands- und Weltkunde - S. 478

1873 - Essen : Bädeker
478 das Ansehen, als wenn nicht alles recht daran an einander hinge. Einige Gelehrten wollen jedoch behaupten, daß ein solcher Komet auf seiner langen Reise immer dichter werden und zuletzt die völlige Natur und Eigenschaft eines Planeten annehmen könne. Unsere Geschichtsbücher erwähnen nahe fünfhundert Kometen, die sich den Erdbewohnern gezeigt haben sollen. Allein wie viele mögen in früheren Zeiten unbeachtet vorbeigegangen sein, weil man noch keine Fernrohre hatte, und wie viele mögen noch unbemerkt geblieben sein, weil trübe Witterung herrschte. Ohne Zweifel ist ihre Anzahl sehr groß. Die Umlaufszeiten derselben um die Sonne sind höchst verschieden; einige rollen schon in wenigen Jahren, andere in Jahrtausenden um die Sonne. Der Aberglaube sieht in dem Erscheinen der Kometen oft allerlei Zeichen für Unglück, z. B. Krieg u. s. w., während verständige Leute in ihnen — wie in den andern Himmelskörpern — die Allmacht und Weisheit Gottes erkennen, der allen ihre Bahnen vorgezeichnet hat. 6. Die Sternschnuppen und Feuerkugeln. Es war an einem sternhellen Abende, als ich neulich von einein Freunde heimkehrte, und ernste Gedanken bewegten meine Seele. Da schoß eine Sternschnuppe vor mir nieder und gab meinem Sinn eine andere Richtung. Dort zieht ein Weltkörper auf seiner Bahn, eine fremde Welt taucht in unsere dunstige Atmosphäre hernieder, dachte ich. Der Leser staunt vielleicht, daß ich von Sternschnuppen als Welt- körpern spreche, und meint, das müßten doch recht winzige Welten sein. Freilich scheinen die lichtschimmernden Linien, in denen sich die Stern- schnuppen wie fortgleitende Punkte zeigen, kaum an eine Körperlich- keit denken zu lassen. Aber siehe da, mit alles überstrahlendem Glanze schwebt eine Feuer- (Leucht-) Kugel von der Größe des Vollmondes dahin, und der Leser hat vielleicht schon gehört, wie sie, mit furchtbarem Krachen zerplatzend, einen Steinregen über die Erde ergoß und Meteor- stein e metertief in die Erde schleuderte. Mögen wir auch nicht ge- neigt sein, allem, was die Sage von ihnen erzählt, Glauben zu schen- ken, so beschreibt uns doch der Reisende Rubi de Celis 2 Steine von mehr als 2™ Länge, die in Brasilien niederfielen, und noch am 14. Juli 1847 des Morgens gegen 4 Uhr schickte uns eine Feuer- kugel bei Braunau in Böhmen unter kanonenschußähnlichem Krachen ihre Bruchstücke von fast einem Centner Gewicht zu. Diese anfangs glühende Masse war um 10 Uhr Vormittags noch brennend heiß. Sie bestand aus einer Zusammensetzung von Eisen, Kobalt, Schwefel und anderen metallischen und brennbaren Stoffen. — Es fragt sich nun, woher kommen diese Meteormassen, woher die Stern- schnuppen und Feuerkugeln? — In frühern Zeiten hat man sich allerlei Vorstellungen über dieselben gemacht. Einige meinten, die Sterne putzten oder schnappten sich, wie eine Lichtkerze; andere hielten die Sternschnuppen für herabfallende Sterne, noch an- dere für Erzeugnisse unserer Erdatmosphäre, für ölige oder
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