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1. Schlesien - S. 23

1906 - Breslau : Hirt
Ii. Das Glatzer Bergland. 23 mächtigen Serpentinen eine Straße emporwindet, das österreichische Städtchen Jauernig und die auf steilem Felsen über dem Städtchen thronende fürst- bischöfliche Residenz Schloß Johannesbcrg mit Landeck (L.) verbindend. Die Straße hat trotz ihrer kunstvollen Anlage keinen recht lebhaften Verkehr zwischen Schlesien und der Grafschaft herbeiführen können. Nordwestlich von ihr er- hebt sich als ein echter Gneisrücken, breit hingelagert, der Heidelberg (H. R, 902 in), auf dessen Hochfläche ein stattlicher Aussichtsturm eine völlige Nund- sicht ermöglicht. Ihr ist charakteristisch nach Nordosten hin der weite Blick in das Vorland des Gebirges bis zu den Strehlener Bergen und nach Süden zu der Anblick des schlanken Schneebergkegels, der hier so recht als Be- herrscher des ganzen Landschaftsbildes erscheint. Der dreigipflige Nachbar des Heidelberges, der Jauersberg (.1. R, 870 m), gibt schon in seinen zackigen Formen zu erkennen, daß er aus ganz anderm Stoffe geschaffen ist als jener (s. S. 22). Fast bis zu seiner Spitze hinaus windet sich die Kunststraße empor, die Reich enstein und Land eck verbindet, aber gleich der Krautenwalder die länder- trennende Eigenschaft des stei- len Kammes nicht hat besei- , tigen können. Der Wanderer, der auf ihr von Landeck her abwärts schreitet, kommt mitten im Walde an eineirmbergwerk. vorüber. Es weist durch seinen Namen .Soldner Esel" schon darauf hin, daß einstmals hier Gold gefunden wurde. Heute ist es ein Arsenikwerz das durch seine giftigeil Dämpfe den Hochwald talwärts vernichtet. Ter Erdboden birgt hier meilenweit in der Runde, besonders in seinen Serpentinmassen, Arsenikalkies, dessen Ver- hüttung heutzutage die Hauptbedeutung des Städtchens Neichen stein (R) ist. Diese ehemals „freie Bergstadt", in deren Umgebung schon sehr früh, schwerlich aber vor 1241, nach Gold geschürft worden ist, verdankt dein Edel- metall auch seinen Namen. 1547 waren hier 145 Zechen im Betrieb, und mehr als 21200 Dukaten wurden in diesem Jahre zu Reichenstein geprägt. Der Zusammenbruch des „Goldnen Esels", vor allem aber die Verheerungen des Dreißigjährigen Krieges haben den Bau nuf Gold, das meist in dem hochromantischen „Schlackental" verhüttet wurde, fast gänzlich zum Still- stand gebracht. In den Güttlerschen Arsenikwerken werden jetzt noch kleinere Mengen Goldes nebenbei gewonnen. (Taufbecken, Taufkanne des Preußischen
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