1897 -
Leipzig
: Engelmann
- Autor: Langenbeck, Rudolf
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Oberrealschule, Gymnasium
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten
- Regionen (OPAC): Preußen
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
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Zweiter Kursus.
flossene Lothringischehochebene an. Ihr Klima ist weit rauher
als das der Oberrheinischen Tiefebene; auch ist der Boden vielfach
steinig, doch bieten namentlich die Thalniederungen noch vielfach guten
Ackerboden. An der Saar bedeutende Kohlenlager.
Aus der rechten Rheinseite:
3. Der Schwarzwald bis zum Neckar, von mehr plateau-
artigem Charakter; im 8. der Feldberg, 1500 na, der zweithöchste
Berg der Deutschen Mittelgebirge. Nach N. senkt sich der Schwarz-
wald rasch zu dem niedrigen Neckarhügelland. 4. Der Odenwald
zwischen Neckar und Main. 5. Der Spessart, nördlich vom Main,
von diesem an drei Seiten umflossen.
Die oberrheinischen Gebirge sind überall gut bewaldet. Im 8.
wiegen Nadelbänme vor, besonders die dunkle Edeltanne, welche dem
Schwarzwald den Namen gegeben; im Spessart dagegen ausschließlich
Buchenwald. An den Hängen, namentlich nach der Rheinebene zu,
vielfach trefflicher Wein.
Das Rheinische Schiefergebirge bildet im allgemeinen ein gleich-
förmiges Plateau von 500 m Höhe, aus welchem sich nur einzelne
von Sw. nach No. verlaufende Bergrücken höher erheben, doch erreichen
auch diese nirgends eine Höhe von 1000 m. Der Rhein durchbricht
das ganze Gebirge in einem engen, durch malerische Schönheit aus-
gezeichneten Thal, das sich nach Nw. zu der breiten Kölnertief-
landsbucht erweitert. Die Nebenflüsse des Rheins zerlegen das
Gebirge in weitere Teile.
Am linken Rheinufer:
t. Der Hundsrück, südlich der Mosel; 2. die Eifel, nördlich
der Mosel, ein äußerst ödes und unfruchtbares, vielfach von Mooren
bedecktes Plateaugebirge. An dasselbe schließen sich im W. 3. die
Ardennen an.
Am rechten Rheinufer:
4. Der Taunus (auch die Höhe genannt) zwischen Main und
Lahn, reich an Mineralquellen; 5. der Westerwald, nördlich der
Lahn; 6. das Siebengebirge bei Bonn, aus mehreren einzelnen
Kuppen zusammengesetzt; 7. das Westfälische Sauer land (ent-
standen aus Süderland, d. h. Südland, das südliche Westfalen),
zwischen Sieg und Ruhr, eine gut bewaldete, liebliche Hügellandschast,
reich an Eisenerzen. („Wo der Märker Eisen reckt.") An seinem nörd-
lichen Rande längs der Ruhr die ausgedehntesten Stein-
kohlenlager Deutschlands.
Der deutsche Jura ist die unmittelbare Fortsetzung des Schweizer
Iura, doch kein Ketten-, sondern ein Plateaugebirge von 600 in mittlerer
Höhe. Er wird im 8. von der Donau, weiter nördlich von zwei
Nebenflüssen derselben, der Wörnitz und Altmühl, von letzterer in
einem zweimal rechtwinkelig gebrochenen und vielfach gewundenen Lauf,
durchbrochen. Man unterscheidet zwei Hauptabschnitte im Gebirge:
1. Der Schwäbische Iura, bis zur Wörnitz, verläuft von
Sw. nach No.; zur Donau dacht er sich sanft, zum Neckar fällt er