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1. Lehrstoff der unteren Klassen - S. 102

1897 - Leipzig : Engelmann
102 Dritter Kursus. außen sanfter, in mehrfachen Stufen ab. Vom Gebirge Juda zweigt sich nach Nw. das Karmel-Gebirge ab. Nördlich desselben die Ebene Jesreel, aus der sich einzelne, meist kegelförmige Berge (Tabor, Gilboa) erheben. Im Sw. die reiche, wohlbewässerte philistäische M a r s ch n i e d e r u n g , die dem südlichen Syrien den Namen Palästina (arab. Filistin) gegeben, mit sehr geradlinig verlaufender, hafenarmer Küste. Das östliche Syrien ist ein nur von einzelnen Oasen unterbrochenes Wüsten- land ; der Westen ist reicher an Niederschlägen, daher die Gebirge noch vielfach be- waldet. Die wichtigsten Waldbäume sind immergrüne Eichen und die Ceder, ein Nadelholz mit weit ausgebreiteten, fächerförmig verzweigten Ästen. Sie ist wegen ihres dauerhaften und wohlriechenden Holzes geschätzt; ihre Bestände, namentlich am Libanon, sind freilich schon sehr gelichtet, doch hat man sie neuerdings wieder vielfach neu angepflanzt. Für den Ackerbau eignet sich das Gebirgsland wegen seines steinigen Bodens wenig; dagegen sind die Küstenebenen und das Jordanthal sehr fruchtbar. Neben dem Ackerbau ist namentlich die Baumzucht von Bedeutung. Syrien ist die Heimat des Ölbaums und der Myrte. Auch die Dattelpalme, der Feigenbaum und die Apfelsine gedeihen, namentlich in Palästina, vortrefflich. Syrien ist seit den ältesten Zeiten von Semiten bewohnt, die schon früh eine hohe Kulturstufe erreichten. Durch das nördliche und mittlere Syrien führen die Haupthandelsstraßen von Arabien und Mesopotamien nach Klein-Ästen. Auch be- saß es im Altertum zahlreiche gute Häfen, von denen aber viele (wie Si don und Tyr us) durch Hebung des Landes jetzt unbrauchbar geworden sind. Von hier aus beherrschten die Phönizier lange den Handel des gesamten Mittelmeers und besiedelten dessen Küsten mit ihren Kolonieen. Dagegen ist Palästina von allen großen Verkehrsstraßen auffallend abgeschlossen. Gerade in dieser Abgeschlossenheit konnte sich ein Volk von so ausgeprägten, nie wieder verwischten nationalen Zügen und eigenartiger Kultur, wie die Juden, entwickeln. Weltgeschichtlich hat Palästina vor allem durch die Entwickelung der monotheistischen Religionen, insbesondere des Christentums, seine Bedeutung. Antike Landschaften von Palästina: Im W. des Jordan von N. nach 8. : Galiläa, Samaria, Judäa, Idumäa, im 0. des Jordan: Peräa. Hptst. von Syrien ist Dama sens, 150 000 Einw., eine uralte Handelsstadt, von herrlichen Gartenanlagen umgeben, in einer Oase am Ostabhailg des Antilibanon gelegen. Von hier führt die große Karawanenstraße über Palmyra, wo großartige Ruinen an die Zeit des Glanzes unter Zenobia (3. Jahrh. n. Chr.) erinnern, zum Euphrat. Antakija (Antiochia) am Durchbrnchsthal des Orontes; im No. Aleppo. Jerusalem, 75000 Einw,, einst die Hptst. des jüdischen Reichs, 800 m hoch, auf felsigem Boden erbaut, an zwei Seiten von tief einschneidenden Thälern (Bach Kidron im 0., jenseits desselben der Ölberg) begrenzt, bildet eine natürliche Festung. Hier schneiden sich zugleich zwei Hauptverkehrsstraßen Palästinas, eine, welche von N. nach 8. auf der Höhe des Gebirges Juda hinzieht, und eine zweite, welche aus dem Jordanthal (Jericho) nach der Küste führt. Die wichtigste Hafenstadt ist jetzt Beirut (Berytus), weiter süd- südlich Akka (Ptolémaïs) und Jaffa (Joppe), letzteres mit Jerusalem durch eine Eisenbahn verbunden. Dem nördlichen Syrien vorgelagert ist die Insel Cypern, in englischem Besitz. V. Westärabien siehe § 16, S. 27.
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