1907 -
Berlin
: Oehmigke
- Autor: Janke, Otto, Berthold, Ludwig, Reinecke, Hermann
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lesebuch
- Regionen (OPAC): Berlin
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Natur und Bequemlichkeit. Der Esel legte sich auf den Mist,
der Hund hinter die Tür, die Katze auf den Herd in die warme
Asche, und der Hahn setzte sich auf den Hahnenbalken, und weil sie
von ihrem langen Wege müde waren, schliefen sie auch bald ein.
9. Als Mitternacht vorbei war und die Räuber von weitem
sahen, daß kein Licht mehr im Hause war und auch alles ruhig,
schien, sprach der Hauptmann: „Wir hätten uns doch nicht sollen
ins Bockshorn jagen lassen," und hieß einen hingehen und das
Haus untersuchen. Der Abgeschickte fand alles still, ging in die
Küche, ein Licht anzuzünden, und weil er die glühenden, feurigen
Augen der Katze für lebendige Kohlen ansah, hielt er ein Schwefel-
hölzchen daran, daß es Feuer fangen sollte. Aber die Katze
verstand keinen Spaß, sprang ihm ins Gesicht, spie und kratzte.
Da erschrak er gewaltig, lief und wollte zur Hintertür hinaus;
aber der Hund, der da lag, sprang auf und biß ihn ins Bein.
Und als er über den Hof rannte, gab ihm der Esel noch einen
tüchtigen Schlag mit dem Hinterfuße. Der Hahn aber, der vom
Lärmen aus dem Schlafe geweckt und munter geworden war,
rief vom Balken herab: „Kikeriki!"
10. Da lief der Räuber, was er konnte, zu seinem Haupt-
mann zurück und sprach: „Ach, in dem Hause sitzt eine greuliche
Hexe; die hat mich angehaucht und nur mit ihren langen Fingern
das Gesicht zerkratzt. Vor der Tür steht ein Mann mit einem
Messer; der hat mich ins Bein gestochen. Auf dem Hofe liegt
ein schwarzes Ungetüm; das hat mit einer Holzkeule aus mich
losgeschlagen. Und oben auf dem Dache, da sitzt der Richter,
der rief: Bringt mir den Schelm her! Da machte ich, daß ich
fortkam."
11. Von nun an getrauten sich die Räuber nicht weiter in
das Haus; den vier Bremer Musikanten gefiel es aber so wohl
darin, daß sie nicht wieder heraus wollten.
88. Der Fuchs und das Pferd.
Jakob und Wilhelm Grimm.
1. Es hatte ein Bauer ein treues Pferd, das alt geworden
war und keine Dienste mehr tun konnte. Da wollte ihm sein
Herr nichts mehr zu fressen geben und sprach: „Brauchen kann