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1. Neue Rechtschreibung - S. 59

1907 - Berlin : Oehmigke
59 — ich dich freilich nicht mehr; indes ineine ich es gut mit dir. Zeigst du dich noch so stark, daß tut mir einet: Löwen hierher bringst, so will ich dich behalten. Jetzt aber mache dich fort aus meinem Stall." Dainit jagte er es ins weite Feld. 2. Das Pferd war traurig und ging nach dem Walde, um dort ein wenig Schutz vor detn Wetter zu sttchen. Da begegnete ihm der Fuchs und sprach: „Was hängst du so den Kopf und gehst so einsam umher?" „Ach," antwortete das Pferd, „Geiz und Treue wohnen nicht in einem Hause beisamnien. Mein Herr hat vergessen, was für Diet:ste ich ihm in so vielen Jahren geleistet habe, ut:d weil ich nicht mehr recht ackern kann, will er mir kein Futter mehr geben und hat mich fortgejagt."— „Ohne allen Trost?" fragte der Fttchs. „Der Trost war schlecht," ant- wortete das Pferd; „er hat gesagt, wenn ich noch so stark wäre, daß ich ihtn einen Löwet: brächte, wolle er mich behalten; aber er weiß wohl, daß ich das tticht vermag." Der Fttchs sprach: „Da will ich dir helfen. Lege dich nur hin, strecke dich aus und rege dich nicht, als wärest du tot!" 3. Das Pferd tat, was der Fuchs verlangte. Der Fuchs aber ging zum Löwen, der seine Höhle nicht weit davot: hatte, und sprach: „Da draußen liegt ein totes Pferd. Komm' doch mit hinaus; da kannst du eüte fette Mahlzeit halten." Der Löwe ging mit, und wie sie bei detn Pferde standen, sprach der Fuchs: „Hier hast du es doch nicht nach deiner Gemächlichkeit; weißt du was? Ich will es mit dem Schweife at: dich binden, so kannst du es in deine Höhle ziehen und in aller Ruhe ver- zehren." Dem Löwen gefiel der Rat. Er stellte sich hin und hielt ganz still, damit ihm der Fuchs das Pferd festknüpfen könnte. Der Fuchs aber band mit des Pferdes Schweif dem Löwen die Beine zusammen und drehte und schnürte alles so fest und stark, daß es mit keiner Kraft zu zerreißen war. Als er sein Werk vollettdet hatte, klopfte er dem Pferde auf die Schulter und sprach: „Zieh', Schimmel, zieh'!" Da sprang das Pferd auf und zog den Löwen mit sich fort. Der Löwe fing an zu brüllen, daß die Vögel in dem ganzen Walde vor Schrecken auf- flogen; aber das Pferd ließ ihn brüllen, zog und schleppte ihn über das Feld vor seittes Herrn Tür.
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