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1. Neue Rechtschreibung - S. 68

1907 - Berlin : Oehmigke
68 104. Sprichwörter rmd Denksprnche. Es kann -der Frömmste nicht in Frieden leben, wenn es dem Lösen Nachbar nicht gefällt. — Der Klügste gibt nach. — Dienet einander! — Es geht auch dich an, wenn des Nachbars Haus brennt. — Liebe deinen Nächsten wie dich selbst! — Verzeihen ist die beste Rache. 405. Spitz und Pudel. Friedrich Hoffmann. 1. „Hör’, Spitzchen,“ sprach Pudelchen, „es ist schon recht dunkel, und der Herr kann uns nicht sehen. Da können wir uns einmal recht lustig machen. Ich weiss ein Loch im Hof zäune, wo wir durchkriechen können. Dann wollen wir uns einmal auf den Gassen und in den Gärten nach Herzenslust auslaufen, und wenn du willst, so laufen wir auch aufs Feld, ja, bis in das nächste Dorf, welches eben nicht weit ist, — und bellen wollen wir, dass man es eine Stunde weit hören soll. Alle Leute sollen aus dem Schlafe fahren und denken, es seien Diebe da.“ Spitzchen antwortete dem Pudel nicht, sondern ging hin und legte sich in seine Hütte. 2. Der Pudel folgte dem Spitz nach, stellte sich vor die Hütte hin und sprach: „Du antwortest mir nicht? — Du willst wohl nicht mitgehen1?“ „Du bist böse,“ antwortete der Spitz, „und mit den Bösen soll man ja keine Gemeinschaft halten.“ „Ich böse?“ erwiderte der Pudel; „ei, warum nicht gar. Ich will mir ja nur eine Lust machen.“ „Das ist eine schlechte Lust, wenn du die Leute aus dem Schlafe aufschrecken willst,“ antwortete der Spitz. „Man muss sich keine Lust machen, die andern schadet, und wobei man seine Schuldigkeit vergisst. Du willst Haus und Hof ver- lassen, die du bewachen sollst, und wofür der Herr dich er- nährt, bloss um dir eine Lust zu machen. Nimm dich in acht, dass sie dir nicht das Fell ausklopfen.“
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