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1. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 25

1917 - Breslau : Hirt
I A. Deutsche Geschichte. 25 Stolz auf ihren Reichtum und trotzend auf ihre Macht, suchten sie sich von der Herrschaft des Kaisers frei zu machen. Die größten Städte, Mailand an der Spitze, bedrückten in ihrem Übermut die kleineren, die sich darüber beim Kaiser beklagten. Friedrich verbot den Großstädten ihr Treiben; aber sein Befehl blieb inibeachtet. Da brach er mit einem kleinen Heere nach Italien auf, ver- mochte aber gegen die Städte nichts auszurichten. Danit zog er nach Rom, setzte dort den vertriebenen Papst wieder ein und ließ sich von ihm zum römischen Kaiser krönen. Eine wütende Volksmenge drang darauf in das kaiserliche Lager und brachte den Kaiser in große Gefahr. Heinrich der Löwe ans dem edlen Geschlechte der Welfen rettete ihm jedoch das Leben und besiegte mit seiner Schar die Eindringlinge. Als der Kaiser aus dem Heimwege nach Deutschland war, wollten ihn die lombardischen Städte beim Übergang über die Etsch durch Zerstörung der Brücke mit seinem Heere vernichten. Der Plan gelang aber nicht; ebensowenig vermochten sie Friedrich an einem Engpässe, der durch eine Bergfestung gesperrt war, aufzuhalten; denn edle Jünglinge erkletterten die Felsen und nahmen die Feinde gefangen. 3. Weitere Kämpfe in Italien. In Deutschland sammelte Friedrich ein großes Heer und zog zum zweitenmal nach Italien. Er bestrafte die lombardischen Städte und ließ sie fortan durch seine Beamten verwalten. Als sich Mailand wieder empörte, eroberte er die Stadt und zerstörte sie bis auf den Grund. Durch die Strenge des Kaisers entstand in Italien große Unzufriedenheit. Tie Städte schlossen einen Bund und empörten sich. An der Spitze des Bundes stand der Papst Alexander, der Friedrich in den Bann tat. Wieder mußte der Kaiser nach Italien ziehen. (Sein Heer wurde dort durch Krankheit so geschwächt, daß er die lombardischen Städte nicht erobern konnte. Ihr starkes Heer bedrängte ihn vielmehr so, daß er in seiner Not den mächtigen Herzog Heinrich den Löwen flehend um Hilfe bat. Dieser gebot über Bayern und Sachsen und war als Reichsfürst zur Heeresfolge verpflichtet. Dennoch verweigerte er die Hilfe und sprengte trotzig davon. Friedrich wagte nun allein den Kampf mit dem überlegenen Feinde, wurde aber bei Legnano gänzlich geschlagen und geriet in große Lebensgefahr. — Nachdem die Kämpfe in Italien 25 Jahre gedauert hatten, und Friedrich sechsmal über die Alpen gezogen war, sah er ein, daß er die lombardischen Städte nicht besiegen konnte, und schloß mit ihnen Frieden. Er erkannte Alexander als rechtmäßigen Papst an und wurde nun vom Banne befreit. Tie Städte erhielten viele Freiheiten, mußten sich aber der Oberherrschaft des Kaisers unterwerfen und versprechen, in Italien die Ordnung aufrechtzuerhalten und das kaiserliche Heer zu verpflegen. 4. Bestrafung Heinrichs des Liiwcn. Heinrich der Löwe hatte unter- dessen die Wenden im heutigen Mecklenburg unterworfen und ihr Land mit deutschen Ansiedlern besetzt. So war seine Macht bedeutend gewachsen. Er hatte sich jedoch durch Hochmut und Gewalttaten zahlreiche Feinde zugezogen. Als Friedrich itach Deutschland zurückkehrte, bekant er viele Klagen über Heinrich zu hören. Weil er ihtt auch für seine Treulosigkeit strafen wollte, lud er ihn vor sich ztlm Gericht. Heinrich ließ aber in seinem Trotz eine dreimalige Vor- ladung unbeachtet. Daratif erklärte ihn der Kaiser in die Reichsacht und nahm ihin alle seine Länder. Nun wurde Heinrich von allen seinen Vasallen ver-
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