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1. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 67

1917 - Breslau : Hirt
B. Brandenburgisch-Preußische Geschichte. I. Geschichte der Mark Brandenburg bis zum Jahre 1411. 1. Die askanischcn Markgrafen. a) Albrecht der Bär. Im Jahre 1134 wurde der Graf Albrecht aus dem Hause Anhalt oder Askanieu von dem Kaiser mit der Nord mark belehnt. Sie erstreckte sich vom Harz bis zur uutereu Havel und hieß später Altmark. Wegen seiner Tapferkeit erhielt Albrecht schon bei Lebzeiten den Beinamen „der Bär". Von der Nordmark drang er in das Gebiet östlich von der Elbe vor und eroberte den nordwestlichen Teil der heutigen Provinz Brandenburg. Daun erwarb er durch einen Vertrag das Havelland. Der Wendenfürst Ja czo hielt sich jedoch für den rechtmäßigen Erben dieses Landes, begann deshalb gegen Albrecht einen blutigen Krieg und gewann durch Verrat die Feste Brennabor. Erst nach langer Belage- rung konnte ihn Albrecht zwingen, ihm die Festung gegen Bewilligung freien Abzugs zu übergeben. Von nun an herrschte Friede im Lande. Auf den Trümmern von Brennabor erbaute Albrecht die Stadt Brandenburg und nannte sich fortan „Markgraf von Brandenburg". Er rief zahlreiche Ansiedler in das Land, besonders aus Holland, Friesland und Westfalen. Wälder wurden gelichtet und Sümpfe trockengelegt. Die Unternehmer dieser Kulturarbeit oder die Käufer des gewonnenen Bodens erhielten das erbliche Amt eines Schulzen oder Bauern- meisters, einige Hufen abgabenfreien Landes und den dritten Teil von den Einkünften der Gerichte, die sie abhielten. Mit den Bauern zogen auch viele Haud- werker und Kaufleute in das Land. Dies führte zur Gründung von Städten, wie Salzwedel und Tangermünde. Das Christentum fand weite Verbreitung. So wurde „durch Schwert, Kreuz und Pflug" der Grurrd zu einem neuen deutschen Staate gelegt. b) Albrechts Nachfolger. Was Albrecht begonnen hatte, setzten seine Nach- folger aus dem Hause der Askanier mit Umsicht und Kraft fort. Zwei Brüder, die in großer Eintracht gemeinsam regierten, drangen längs der Havel und Spree bis zur Oder und Warthe vor und eroberten die Neuma r k. Dabei gründeten sie die Städte Frankfurt a. O. und Landsberg a. W. Im Jahre 1232 erhoben sie die Dörfer Berlin und Kölln, die an den Ufern der Spree einander gegenüberlagen, zu Städten. Da- durch legten sie den Grund zu der Haupt- und Residenzstadt des Deut- schen Reiches.—Markgraf Otto Iv. war ein berühmter Minnesänger und ein ge- fürchteter Held. Bei einem Kampfe gegen den Erzbischof von Magdeburg erhielt er einen Pfeilschuß in den Schädel. Weil die Pfeilspitze lange nicht entfernt werden konnte, wurde er „Otto mit dem Pfeile" genannt. — Der bedeutendste unter den Markgrafen war Waldemar der Große. Er entriß den Polen Vorpommern und
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