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1. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 81

1917 - Breslau : Hirt
I B. Brandenburqisch-Preußische Geschichte. 81 Maas. — Kunst und Wissenschaft nahmen in dem jungen Königreiche einen erfreulichen Aufschwung. Der König gründete in Berlin die Akademie der Wissenschaften und berief an diese gelehrte Männer, mit denen die hoch- gebildete Königin Sophie Charlotte (Bild 24) in lebhaftem Verkehr stand. In Halle wurde die heute noch bestehende Universität ins Leben gerufen. August Hermann Francke schuf sich ein bleibendes Denkmal dadurch, daß er aus milden Gaben, gestützt auf Gottvertrauen und Menschenliebe, in Halle wohltätige Anstalten errichtete. Er erbaute dort eine Armenschule, ein Waisenhaus, ein Lehrerseminar, eine Töchterschule, ein Krankenhaus mit einer Apotheke und ein Hospital. Noch heute verbreiten die Frauckeschen Stiftungen großen Segen. Schon als Kurfürst hatte Friedrich die Akademie der Künste gegründet. An dieser wirkte der bedeutende Bildhauer Schlüter, der das Königliche Schloß (Bild 25) fast vollendete, und dem man das berühmte Standbild des Großen Kur- fürsten auf der Brücke vor dem Schlosse verdankt. V. Friedrich Wilhelm I. (1713—1740). 1. Seine Person. Friedrich Wilhelm I. besaß im Gegensatz zu seinem Vater einen kräftigen Körper und ein derbes, aber echt deutsches Wesen. Er war überzeugt, daß nur Sparsamkeit dem Staate aufhelfen könnte. Daher entließ er gleich nach dem Antritt seiner Regierung den größten Teil der Hofbeamten seines Vaters und führte eine einfache, würdige Hofhaltung ein. Er selbst war sehr einfach in Kleidung und Lebensweise. Das gezierte französische Wesen haßte er. Dafür pflegte er Ordnungsliebe, Pflichttreue, Sittenreinheit und Gottesfurcht. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend war er bei der Arbeit. Er lebte nach [einem Ausspruche: „Der Regent ist zur Arbeit erkoren." Aber auch vorr seinen Unter- tanerr verlangte er strengste Pflichterfüllung. Wenn er Arbeiter müßig stehen sah, half er mit seinem Stocke nach. Den Torschreiber in Potsdam prügelte er sogar mit denr Stocke aus seinem Bette heraus, als er früh am Morgeu die Bauern vor dem geschlossenen Stadttor warten sah. Am Abend jedoch vergaß er alle Sorgen und saß mit seinen Freunden im Tabakskollegium gemütlich beisammen. Seine Aufgabe bezeichnete er mit den Worten: „Der König ist berufen, unpar- teiisch über allen Ständen zu walten, die Sonderrechte und Sondervorteile zu beugen unter das allgemeine Wohl." 2. Sorge für das Heer. Als der König den Thron bestieg, erklärte er, daß er sein eigener Feldmarschall sein wollte. Während seiner Regierung wurde das Heer von 38000 bis auf 83000 Mann vermehrt. Alle Regimenter mußten stets vollzählig und kriegsbereit sein. Die Hälfte der Soldaten wurde im Auslmrde angeworben; die andre Hälfte bestand aus Landeskindern. Jedes Regiment erhielt im Lande einen bestimmten Bezirk skantmft zugewiesen, aus dem es seine Mannschaften entnehmen mußte. Alle gesunden Knaben wurden in das Soldaten- register eingetragen. Wenn sie zu Jünglingen herangewachsen waren, nmßten sie so lauge eine auffallend rote Binde tragen, bis sie zu den Fahnen einberufen wurden. Vom Militärdienste befreit blieben jedoch die Söhne von Edelleuten, Hirts neues Realienbuch. Geschichte. Z
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