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1. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 89

1917 - Breslau : Hirt
1 B. Brandenburqisch-Preußische Geschichte. 89 bürg (östlich von Leipzigs geschlossen wurde. Friedrich behielt Schlesien und die Grafschaft Glatz und gab Sachsen an den Kurfürsten dieses Landes zurück. — Preußen hatte die großen Erfolge Friedrichs Feldherrnkunst und Staatsweisheit, der Tapferkeit der Offiziere und Soldaten und der Opferfreudigkeit des Volkes, jedoch auch der Uneinigkeit und Schwerfälligkeit seiner Feinde zu danken. g) Bedeutung des Siebenjährigen Krieges. Friedrich galt nun- mehr in allen Landen als der größte Feldherr und Staatsmann seiner Zeit. Allgemein nannte man ihn „den Großen". In den ärmsten Hütten blickte man mit Ehrfurcht auf sein Bildnis. Preußen trat in die Reihe der europäischen Großmächte, zu denen bisher nur Frankreich, England, Rußland und Österreich gehört hatten. Ohne Preußens Zustimmung durfte fortan in Europa nichts Wichtiges geschehen. Dabei blieb Friedrich stets kampfbereit, so daß er lange Zeit als „Schiedsrichter Europas" galt. Unter den Staaten Deutschlands bildeten sich nun zwei Gruppen; die eine schloß sich an das öster- reichische Kaiserhaus an, die andre an das Haus Hohenzollern. Dieser Zustand dauerte bis 1866. 7. Friedrich der Große als Laudesvater. a) Sorge für Landwirtschaft und Besiedlung des Landes. Schon als Kronprinz zeigte Friedrich großes Verständnis für die Landwirtschaft. Dies verdankte er besonders seiner Tätigkeit auf der Kriegs- und Domänenkammer in Küstrin. Sein Vater schenkte ihm ein Gut, das er vorzüglich bewirtschaftete. Als Köuig reiste er viel im Lande umher, beobachtete genau, wie der Acker be- baut wurde, und gab danach seine Anweisungen. Er befahl, auf dem Lande neben den Wohnhäusern Obst- und Gemüsegärten einzurichten, und wies die Bauern an, außer dem gewöhnlichen Getreide auch Flachs, Mais, Luzerne, Kartoffeln und Rübsen anzubauen. Auch den Wein- und Seidenbau suchte er mit großem Eifer zu pflegen, obgleich der Weinstock und der Maulbeerbaum bei dem rauhen Klima des Landes nicht recht gedeihen wollten. —• Besonders trat des Königs Fürsorge für den Ackerbau nach dem Siebenjährigen Kriege zutage. In demselben waren über 1/2 Million Bewohner zugrunde gegangen. Ode Felder, zerstörte Dörfer und Städte erinnerten in vielen Gegenden an die Zeit nach dem Dreißigjährigen Kriege. Die vom Kriege betroffenen Landes- teile bereiste Friedrich selbst, um die Not des Volkes kennen zu lernen und zu helfen, wo es nötig war (Bild 26). Mehrere Millionen Taler gab er hin, damit die zerstörten Städte und Dörfer wieder aufgebaut werden konnten. Verarmten Bewohnern erließ er für längere Zeit die Steuern und befahl, Pferde, Rindvieh, Schafe und Saatkorn unentgeltlich an bedürftige Bauern zu verteilen. Als ihm einst die Bewohner einer schlesischen Stadt für seine Hilfe danken wollten, sagte er: „Es ist meine Schuldigkeit, daß ich meinen verunglückten Untertanen wieder aufhelfe; dazu bin ich da!"—- Durch die Ent- wässerung des Oder- und Warthebruchs gelang es dem Könige, viele Hufen fruchtbares Acker- und Weideland zu gewinnen. Hier und in den Gegenden, die nach dem Kriege schwach bevölkert waren, siedelte er fleißige Einwanderer an. Dies gereichte dem ganzen Lande zu reichem Segen; denn die Württem-
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