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1917 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Hirt, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Regionen (OPAC): Provinz Brandenburg
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
108
Geschichte.
I
Krankheiten und nachdrängende Kosakenscharen wurde sein ganzes Heer aufgerieben.
Er selbst entkam verkleidet in einem Bauernschlitten. Alle Völker betrachteten sein
Unglück als Gottes Strafgericht.
7. Die Befreiungskriege. (1813—15.)
a) Yorcks Vertrag mit den Russen. Die preußischen Hilfstruppen
hatten mit großem Widerwillen an dem Zuge gegen Rußland teilgenommen.
Als das Verhängnis über „die große Armee" hereinbrach, stand General Porck
(Bild 34) mit seinen 20000 Preußen in den russischen Ostseeprovinzen. „Jetzt
oder nie", dachte der Held, als er von dem Unglück Napoleons hörte. Schnell
entschlossen kam er am Weihnachtsabend 1812 mit einem Führer der russischen
Truppen zusammen mrd schloß mit ihm auf eigene Verantwortung einen Ver-
trag, wonach er sich mit seinem
Heere von den Franzosen trennte
und an dem Kampfe nicht weiter
teilnahm. Seine Offiziere jubel-
ten ihm zu, und das preußische
Volk freute sich über sein Vor-
gehen. Der König aber konnte
seine Tat nicht öffentlich gut-
heißen; denn er war noch von
Feinden umgeben und hätte
leicht gefangen genommen wer-
den können. Auch die meisten
preußischen Festungen waren
noch vom Feinde besetzt. Des-
halb erklärte der König Porck als
ungehorsamen General für ab-
gesetzt. Der Bote, der diesen
Befehl überbringen sollte, wurde
jedoch unterwegs von den Russen aufgefangen. Darum erhielt Porck den
Absetzungsbefehl nicht und blieb an der Spitze seiner Truppen.
b) Preußens Erhebung. Die Franzosen mußten nun bis über die
Weichsel zurückgehen. Die ostpreußischen Stände erklärten, sie wollten Gut
und Blut opfern, damit der Ruhm Preußens nicht untergehe. Am 5. Februar
1813 trat in Königsberg ein allgemeiner Landtag für Ost- und Westpreußen
zusammen und beschloß, 30000 Mann für einen Krieg gegen Napoleon zu be-
waffnen und außerdem zum Schutze des Landes eine Landwehr und eiuen
Landsturm eiuzurichten. Hierdurch wurde der Anstoß zur allgemeinen Er-
hebung des Volkes gegen den Feind gegeben. In: Januar 1813 war der König
nach Breslau übergesiedelt. Hier fühlte er sich vor dem Feinde sicher und erließ
nunmehr im Februar einen „Aufruf zur Bildung freiwilliger Jäger-
korps". In dieselben durften nur solche Jünglinge eintreten, die für ihre Aus-
rüstung selbst sorgen konnten. Trotzdem strömten so viele nach Breslau, daß dem
Könige Tränen in die Augen traten, als er den langen Zug der Freiwilligen an
34. General Dorck.