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1. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 136

1917 - Breslau : Hirt
. 136________________ Geschichte. I dann das väterliche Gut Schönhausen. Trotz seiner Jugend wurde er zum Deichhauptmann und bald darauf zum Abgeordneten im ersten preußischen Landtage ernannt. Hier trat er in seinen Reden kühn und schlagfertig jedem entgegen, den er für einen Gegner der preußischen Krone hielt. Der König Friedrich Wilhelm Iv. wurde auf ihn aufmerksam und ernannte ihn zum preußi- schen Gesandten für den Bundestag in Frankfurt a. M. Hier erkannte Bismarck bald, daß Österreich in Deutschland allein herrschen und Preußen nicht zu An- sehen kommen lassen wollte. Deshalb vertrat er die Rechte Preußens mit Ein- sicht, Umsicht und Kraft und gelangte bald zu großem Ansehen in der Versamm- lung. Nach einigen Jahren wurde er preußischer Botschafter, erst in Petersburg, dann in Paris. Als Prinz Wilhelm König geworden war, verweigerten ihm die Ab- geordneten die Mittel zur Um- gestaltung des Heeres. Um in dieser mißlichen Lage eine tat- kräftige Unterstützung zu haben, wählte der König Bismarck zu seinem ersten Minister. Trotz des Widerstandes des Abgeordneten- hauses wußte Bismarck Mittel und Wege zu finden, um die Neu- gestaltung des Heeres zu ermög- lichen. Als sich in den Kriegen von 1864 und 1866 das neu- gestaltete Heer trefflich bewährt hatte, gaben sich die Abgeordneten zufrieden, und Bismarcks Ansehen stieg mehr und mehr. Den Höhepunkt seines Wirkens erreichte er, als es ihm gelang, ein neues Deutsches Reich zu schaffen. Zum Dank für sein erfolgreiches Wirken erhob ihn Wilhelm I. zunächst in den erblichen Grasenstand, dann in den Fürstenstand und ernannte ihn zum Kanzler des neuen Deutschen Reiches. Dem „eisernen Kanzler" gelang es, dem Deutschen Reich Ansehen unter den Völkern zu verschaffen und zwischen Deutschland, Österreich und Italien den Dreibund zustande zu bringen, der bis heute den Frieden gesichert hat. 1890 schied er aus dem Staatsdienst und wurde von Kaiser Wilhelm Ii. zum Herzog von Lauenburg ernannt. Er zog sich auf sein Schloß in Friedrichsruh zurück und starb im Alter von 83 Jahren. Viele Denkmäler geben Zeugnis davon, daß das deutsche Volk seine Verdienste zu würdigen weiß. 12. Moltke. Helmuth von Moltke war ein großer, hagerer, ernster Mann, der viel dachte und wenig sprach, so daß man ihn den „großen Schweiger" nannte. Als Sohn eines dänischen Generals wurde er im Kadettenhause in Kopenhagen erzogen. Nachdem er dann kurze Zeit als Offizier im dänischen Heere gestanden hatte, trat er in den preußischen Kriegsdienst über. Wegen seiner hervorragenden Kenntnisse und Leistungen wurde er als Lehrer an die Kriegsschule und bald darauf in den Großen 45. Fürst Bismarck.
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