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1917 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Hirt, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Regionen (OPAC): Provinz Brandenburg
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Der Weltkrieg 1914/17.
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und 2300 Tote einbüßten. Das „meerbeherrschende" England will zwar seine Nieder-
lage nicht zugeben; aber es klingt nicht nach der Sprache eines Siegers, wenn König
Georg auf den ersten Bericht des Admirals Jellicoe antwortete: „Ich bin tief bestürzt
über die Verluste."
b) Sonstige Ereignisse. Neben der gewaltigen Seeschlacht vor dem Skagerrak
treten die übrigen Kriegsereignisse zur See naturgemäß zurück. An und für sich waren
sie jedoch von großer Bedeutung. Anfang Januar durchbrach der Hilfskreuzer Möwe
unter der umsichtigen Führung des Korvettenkapitäns Gras Dohna die englische See-
sperre und unternabm einen erfolgreichen Beutezug im Atlantischen Ozean. 15 feind-
liche Schiffe wurden teils vernichtet, teils als „gute Prise" in neutrale Häfen gebracht.
Anfang März kehrte die Möwe unversehrt heim und führte als willkommene Beute
Goldbarren im Werte von einer Million Mark mit sich. ... Der I)-Bootkrieg wurde
auch in der ersten Hälfte des Jahres 1916 wegen der Verhandlungen mit Amerika er-
heblich eingeschränkt. Die oberste Heeresleitung war jedoch eifrig bemüht, die I1-Boote
zu vervollkommnen und ihre Zahl zu vermehren, und die neugegründete „Deutsche
Ozean-Reederei" in Bremen sorgte dafür, daß auf der Kruppschen Germaniawerft in
Kiel Handels-Ii-Boote von 2000t Gehalt fertiggestellt wurden. Jedes dieser Boote
kann soviel Fracht aufnehmen wie 70 Eisenbahngüterwagen. Ende Juni verließ
^-Deutschland unter der Führung des kühnen und erfahrenen Kapitäns König Bremer-
haven, durchbrach die britische Handelssperre und brachte wertvolle Arzneimittel und
Farbstoffe nach Baltimore. Nach zwei Monaten kehrte sie wohlbehalten zurück, reich
beladen mit Kautschuk, Kupfer und Nickel. Im Oktober tauchten Kriegs-I1-Boote von
derselben Größe an der Küste von Amerika auf und versenkten im Atlantischen Ozean
zahlreiche Schiffe mit Bannware. Um diese Zeit begann auch im Eismeer der Ver-
nichtungskampf mehrerer großer U-Boote gegen Schiffe, die den Handel mit Bannware
und Munition zwischen England und Norwegen vermittelten. Unsere Luftflotte ent-
faltete eine lebhafte Tätigkeit. Die Flugzeuge boten bei den Landkämpfen an allen
Fronten den feindlichen Geschwadern erfolgreich die Spitze und leisteten durch Erkun-
dung und Beschießung feindlicher Stellungen große Dienste. Geschwader von Zeppe-
linen erschienen oft über London und der Ostküste von England und verbreiteten dort
Furcht und Schrecken.
D. Das Jahr 1917 (Januar bis August).
I. Vergebliche Friedensangebote. Mitte Dezember 1916 war die Kriegslage für
die Mittelmächte an allen Fronten besonders günstig. Deshalb konnte es nicht als
Zeichen der Schwäche ausgelegt werden, daß Kaiser Wilhelm im Einvernehmen mit
seinen Verbündeten dem Feinde vorschlug, in Friedensverhandlungen einzutreten, um
dem Blutvergießen ein Ende zu machen. Das Friedensangebot wurde vom Deutschen
Reichstage und von den Regierungen der neutralen Länder freudig begrüßt, von den
Feinden aber „mit Hohn und heuchlerischen Worten" zurückgewiesen. Ihr Kriegsziel
war nach wie vor „die Niederwerfung Deutschlands, die Zerstückelung der mit uns
verbündeten Mächte und die Knechtung des freien Europas und der Meere". Darauf
teilte Deutschland den neutralen Staaten mit, daß die vier verbündeten Mächte den
Kampf in ruhiger Zuversicht und im Vertrauen auf ihr gutes Recht bis zum siegreichen
Frieden weiter führen würden. Im Juli machte Deutschland im Einvernehmen mit
seinen Bundesgenossen den Feinden ein neues Friedensangebot. Diesmal ging es aber
nicht nur vom Reichskanzler im Namen der Regiemng aus, sondern vom Reichstage
und somit vom ganzen Volke. Dies war deshalb wichtig, weil die Feinde früher erklärt