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1. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 23

1917 - Breslau : Hirt
Der Weltkrieg 1914/17. 23 und 2300 Tote einbüßten. Das „meerbeherrschende" England will zwar seine Nieder- lage nicht zugeben; aber es klingt nicht nach der Sprache eines Siegers, wenn König Georg auf den ersten Bericht des Admirals Jellicoe antwortete: „Ich bin tief bestürzt über die Verluste." b) Sonstige Ereignisse. Neben der gewaltigen Seeschlacht vor dem Skagerrak treten die übrigen Kriegsereignisse zur See naturgemäß zurück. An und für sich waren sie jedoch von großer Bedeutung. Anfang Januar durchbrach der Hilfskreuzer Möwe unter der umsichtigen Führung des Korvettenkapitäns Gras Dohna die englische See- sperre und unternabm einen erfolgreichen Beutezug im Atlantischen Ozean. 15 feind- liche Schiffe wurden teils vernichtet, teils als „gute Prise" in neutrale Häfen gebracht. Anfang März kehrte die Möwe unversehrt heim und führte als willkommene Beute Goldbarren im Werte von einer Million Mark mit sich. ... Der I)-Bootkrieg wurde auch in der ersten Hälfte des Jahres 1916 wegen der Verhandlungen mit Amerika er- heblich eingeschränkt. Die oberste Heeresleitung war jedoch eifrig bemüht, die I1-Boote zu vervollkommnen und ihre Zahl zu vermehren, und die neugegründete „Deutsche Ozean-Reederei" in Bremen sorgte dafür, daß auf der Kruppschen Germaniawerft in Kiel Handels-Ii-Boote von 2000t Gehalt fertiggestellt wurden. Jedes dieser Boote kann soviel Fracht aufnehmen wie 70 Eisenbahngüterwagen. Ende Juni verließ ^-Deutschland unter der Führung des kühnen und erfahrenen Kapitäns König Bremer- haven, durchbrach die britische Handelssperre und brachte wertvolle Arzneimittel und Farbstoffe nach Baltimore. Nach zwei Monaten kehrte sie wohlbehalten zurück, reich beladen mit Kautschuk, Kupfer und Nickel. Im Oktober tauchten Kriegs-I1-Boote von derselben Größe an der Küste von Amerika auf und versenkten im Atlantischen Ozean zahlreiche Schiffe mit Bannware. Um diese Zeit begann auch im Eismeer der Ver- nichtungskampf mehrerer großer U-Boote gegen Schiffe, die den Handel mit Bannware und Munition zwischen England und Norwegen vermittelten. Unsere Luftflotte ent- faltete eine lebhafte Tätigkeit. Die Flugzeuge boten bei den Landkämpfen an allen Fronten den feindlichen Geschwadern erfolgreich die Spitze und leisteten durch Erkun- dung und Beschießung feindlicher Stellungen große Dienste. Geschwader von Zeppe- linen erschienen oft über London und der Ostküste von England und verbreiteten dort Furcht und Schrecken. D. Das Jahr 1917 (Januar bis August). I. Vergebliche Friedensangebote. Mitte Dezember 1916 war die Kriegslage für die Mittelmächte an allen Fronten besonders günstig. Deshalb konnte es nicht als Zeichen der Schwäche ausgelegt werden, daß Kaiser Wilhelm im Einvernehmen mit seinen Verbündeten dem Feinde vorschlug, in Friedensverhandlungen einzutreten, um dem Blutvergießen ein Ende zu machen. Das Friedensangebot wurde vom Deutschen Reichstage und von den Regierungen der neutralen Länder freudig begrüßt, von den Feinden aber „mit Hohn und heuchlerischen Worten" zurückgewiesen. Ihr Kriegsziel war nach wie vor „die Niederwerfung Deutschlands, die Zerstückelung der mit uns verbündeten Mächte und die Knechtung des freien Europas und der Meere". Darauf teilte Deutschland den neutralen Staaten mit, daß die vier verbündeten Mächte den Kampf in ruhiger Zuversicht und im Vertrauen auf ihr gutes Recht bis zum siegreichen Frieden weiter führen würden. Im Juli machte Deutschland im Einvernehmen mit seinen Bundesgenossen den Feinden ein neues Friedensangebot. Diesmal ging es aber nicht nur vom Reichskanzler im Namen der Regiemng aus, sondern vom Reichstage und somit vom ganzen Volke. Dies war deshalb wichtig, weil die Feinde früher erklärt
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