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1917 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Hirt, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Regionen (OPAC): Provinz Brandenburg
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
14
Geographie.
Ii
Hohenzollernschen Lande. In natürlicher Hinsicht zerfällt es in vier Gebiete,
in das Neckargebiet im N., in das Donaugebiet im S., in das Gebiet
des Schwäbischen Jura und in das Schwarzwaldgebiet und ist dement-
sprechend in vier Kreise eingeteilt.
Württemberg ist 19 500 qkm groß (halb so groß wie die Provinz Branden-
burg und zählt fast 24 Mill. E. (auf 1 qkm 125 E.). Es umfaßt einen Teil
der Gebiete, die in: Mittelalterdas Herzogtum Schwaben gebildet haben.
Im Jahre 1803 wurde es zum Kurflirstentum und 1806 zum Königreich
erhoben. Gleich Bayern ist es eine eingeschränkte Monarchie. Die
Haupt- und Residenzstadt ist Stuttgart, der Mittelpunkt des süd-
deutschen Buchhandels und der Sitz einer Technischen Hochschule.
Die Württembergische Universitätsstadt ist Tübingen. Das vorwiegende
Bekenntnis ist das evangelische.
Das Großherzogtum Baden grenzt im O. an Württemberg, im S. an die
Schweiz, im W. an Elsaß-Lothringen und die bayrische Rheinpfalz und im N.
an Hessen und Bayern. Im S. und W. bildet der Rhein auf langer Strecke
die Grenze. Als zwei sehr verschiedenartige Naturgebiete sind die fruchtbare
Rheinebene und das Gebirgsland des Schwarzwaldes zu unterscheiden.
Baden hat eine Größe von 15 000 qkm (ist also etwas mehr als l so groß
wie Brandenburg) und über 2 Mill. E. (auf 1 qkm 140 E.). Der Großherzog
residiert in Karlsruhe. Für die Verwaltung ist Baden in 4 Landes-
Kommissariatsbezirke und weiter in 11 Kreise eingeteilt. Universitäts-
städte sind Heidelberg und Freiburg. Karlsruhe ist Sitz einer
Technischen Hochschule, f der Bevölkerung sind katholisch, } ist
evangelisch.
Das Großherzogtum Hessen. Von diesem Staate haben nur zwei Gebiete,
Starkenburg auf der rechten und Rheinhessen auf de^r linken Rheinseite,
an der Oberrheinischen Tiefebene Anteil. Etwas nördlicher liegt, getrennt von
diesen, das gebirgige Oberhesseu. Hessen hat eine Größe vor: 7700 qkm,
ist also nur etwa | so groß als Brandenburg und 1^ Mill. E. (auf 1 qkm
170 E.). Die Haupt- und Residenzstadt Darmstadt besitzt eine Tech-
nische Hochschule, während sich die hessische Universität in Gießen
befindet, -f der Bevölkerung sind evangelisch, ist katholisch.
Tie bayrische Rheinpsalz umfaßt das Gebirgsland der Hardt und die
fruchtbare Pfälzer Rheinebene. (Bayern s. S. 8.)
Das Reichsland Elsaß-Lothringen. Dieses Land ist seit 1871 wieder
deutsch; es wurde durch den Deutsch-Französischen Krieg zurückgewonnen.
Die Ausübung der höchsten Regierungsgewalt steht in Elsaß-Lothringen
dem Deutschen Kaiser zu; ein Statthalter, der in Straßburg residiert,
vertritt ihn. Straßburg ist Sitz einer Universität und gleich Metz eine
sehr starke Festung. Elsaß-Lothringen ist 14500 qkm groß (so groß wie
Baden) und hat 1-ny Mill. E. (auf 1 qkm 130 E.). -f der Bevölkerung sind
katholisch.