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1917 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Hirt, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Regionen (OPAC): Provinz Brandenburg
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
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Geographie
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Oberlande. In den Ost alpen sind die Bernina-Gruppe, die Ortler-Gruppe,
die Ötztaler Alpen und die Hohen Tauern die mächtigsten Gebirgsglieder, die
auch am stärksten vergletschert sind. Die beiden höchsten Berge in: östlichen
Alpengebiete sind der Piz Bernina (4050 m) und der Ortler (3900 m),
einer der bekanntesten ist der Groß-Glockner (3800 m, Bild 13). Durch
unvergleichliche Schönheit zeichnen sich die Dolomiten in der südlichen Kalk-
alpenzone ans, die in den kühnsten Felsformen emporsteigen (Bild 19).
Die Entstehung der Alpen. Nicht immer schmückte das Ho chgebirge der Alpen
den Boden Europas. Einst war das jetzige Alpengebiet vom Meere bedeckt. Dieses
18. Pasterzengletscher am Grotz-Glockner (3800 m).
Der größte Gletscher der österreichischen Alpen ist die von den Firnfeldern der Glocknergruppe gebildete
10 Km lange Pasterze. Am Fuße des stolz hervorragenden Grotz-Glockners zieht sich ihre von Längs^ und
Querspalten zerrissene Eismasse vom Kamme der Tauern hinab,
lagerte durch die Kalkschalen winziger Tierchen mächtige Kalkschichten ab. Das Kalk-
gebirge hob sich, und das Meer verschwand. Die Erde, die sich einst in einem wär-
meren Zustande befand, schrilmpfte bei der Abkühlung immer mehr zusanrmen. Wie
sich auf einem gebratenen Apfel, lvenn er erkaltet, Runzeln bilden, so auch auf der
Erde. Diese Erdrunzeln aber biibeteu mächtige Gebirge. Auch auf dem jetzigen Alpen-
gebiete entstand eine solche Erdrunzel. Hierbei wurden Schichten der Erdrinde,
die sich einst in tiefer Lage befanden, emporgewölbt! Sie bilden jetzt die Haupt-
alpen. Die Kalkschichten und die wieder zusammengekitteten Gesteinstrümmer aber
lvnrden nach S. und N. geschoben und dabei ebenfalls hoch aufaerichtet: sie bilden
heute die Vor alpen.
Mit der Aufrichtung der Alpen begann auch gleich deren Zerstörung. Besonders
die sprengende Tätigkeit des Frostes förderte die Verwitterung des Gesteins. Die
Gewässer, die Gletscher und Flüsse, trugell nicht bloß das lockere Erdreich fort, sondern
furchten auch Mulden und tiefe Täler aus. Von der gewaltigen Erdrunzel der Alpen
blieb nur ein Trümmergebirge übrig, wie wir es heute sehen.