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1. Ferdinand Hirts Neues Realienbuch für die Provinz Brandenburg - S. 106

1917 - Breslau : Hirt
106 Naturbeschreibung. Iii 4. Bären. Der braune Bär (Bild 76). 1. Wo er lebt. Früher war er in ganz Europa verbreitet; jetzt findet man ihn nur noch in den Alpen, Karpaten und Pyrenäen sowie in den dichten Wäldern Rußlands. Hier wohnt er mit Vorliebe in waldigen Felstälern und dunkeln Schluchten. Außer in Tiergärten bekommen wir ihn häufiger bei den Bären- führern zu Gesicht, die ihn seine Kunststücke in den Straßen der Städte und Dörfer zeiget! lassen. In der Tiersage heißt er Meister Braun, auch Petz wird er genannt. 2. Der Bär, ein Sohlengänger und plumper Geselle. Er wird bis 2 m lang und etwa 1 m hoch. Ein zottiger, brauner Pelz, um deswillen man ihm den Namen Zottelbär gegeben hat, bedeckt den ganzen Körper und gibt den: Tier sein plumpes Aussehen. Der Pelz besteht aus dichten Woll- und längeren Grannenhaaren; er hält den Bären vorzüglich warm; eine rnächtige Fettschicht schützt ihn vor der Winterkälte. Die Farbe des Pelzes, die vom tiefen Braun bis zum Schwarz und Silbergrau wechselt, ist eine vorzügliche Schutz- und Bergungsfarbe. (Nachweis!) — Seine Be- wegungen sind, trotzdem er so plump erscheint, auf dem Erdboden, auf Bäumen und selbst im Wasser nicht ungeschickt. Er schwimmt gut, ist ein vorzüglicher Kletterer und läuft in der Ebene und bergan schnell. Er vermag sich auch auf die Hinterbeine zu erheben und aufrecht zu gehen (Tanzbär). Er tritt mit der ganzen Fußsohle (Sohlengänger) und beim Gehen mit den beiden Füßen einer Seite zugleich auf; dadurch wird sein Gang watschelnd, und der Bär erscheint schwerfällig. Die Gewandtheit und Schnelligkeit der übrigen Raubtiere geht ihm ab, dafür besitzt er aber eine riesige Kraft. 3. Der Bär, ein Allesfresser. Da er ein so großes Tier ist, bedarf er auch viel Nahrung. Fleisch frißt er gern: Rinder, Hirsche, Pferde überwältigt das kräftige Tier. Auch Fische und Krebse versteht der gute Schwimmer zu fangen. Aber er ist doch nicht gewandt genug, um genügend Tierbeute zu erjagen; deshalb verzehrt er junge Saat, Gras, Baumknospen, Pilze, Früchte aller Art; Honig ist für ihn ein* Leckerbissen. Auf Pflanzennahrung deutet auch sein Gebiß hin; seine mächtigen Eckzähne sind zwar gefährliche Waffen, aber die breitkronigen und stumpfhöckerigen Backenzähne eignen sich mehr zum Zermalmen von Pslanzenstoffen. Mit den großen Schneidezähnen vermag er Gras und junges Getreide gut abzubeißen. Es läßt sich demnach aus der Form seines Gebisses erkennen, daß er nicht nur Fleischfresser, sondern auch Pflanzenfresser, 76. Der braune Bär. A*
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