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1917 -
Breslau
: Hirt
- Autor: Hirt, Ferdinand
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Realienbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 3 – Sekundarstufe 2, Klassen 9/10/11 – 12/13
- Regionen (OPAC): Provinz Brandenburg
- Inhalt Raum/Thema: Realienkunde
- Konfession (WdK): Evangelisch-Lutherisch
Iv
Chemie imb Mineralogie.
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Darauf wird der durch die Abgabe der Flüssigkeit allmählich fest werdende Papier-
stoff zwischen kalten und heißen Walzen hindurchgeführt. Hier verschwindet
auch der letzte Rest des Wassers. Der vollständig geglättete Stoff gelangt dann
als endloses Papier auf große Walzen. Zwischen ihnen wird er in Bogen
regelmäßig zerschnitten. — Der hinzugesetzte Leim hat die Aufgabe, die
Entstehung von Hohlräumen zwischen den Pflanzenfasern zu verhindern. Beim
Schreiben auf ungeleimtem Lösch- und Druckpapier fließt die Tinte in die nicht
ausgefüllten Poren; die Schrift wird dadurch unleserlich.
Iii. Wie aus der Tierhaut das Leder entsteht.
Getrocknete Tierhäute sind hart. In feuchtem Zustande verfaulen sie. Um
sie zur Herstellung von Fußbekleidungen verwenden zu können, müssen sie in
der Gerberei in geschmeidiges Leder verwandelt werden. Es widersteht der
Fäulnis. Die Häute werden in fließendem Wasser eingeweicht. Die Fleisch-
und Fetteile der Unterhaut entfernt man auf dem Schabebaume mit dem
Schabeeisen. Die mit Haaren bekleidete Oberhaut wird durch Kalkmilch
beseitigt (Ätzkalk). Die übriggebliebene Lederhaut legt man ein oder zwei
Jahre in Gruben. Auf jede Schicht der gereinigten Häute folgt eine Lage
gemahlener Eichen- oder Fichtenrinde (Gerberlohe). Die in ihr enthaltene
Gerbsäure verbindet sich mit dem Leim der tierischen Haut zu dem unlös-
lichen, nicht mehr faulenden Leder.