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1. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 3

1896 - Meißen : Schlimpert
3 den Auersberg legt sich der westliche Flügel, der kurz zusammengelegt ist. An den Bürenstein fügt sich der östliche Flügel, der ausgebreitet ist und über den Geising hinaus streicht. 5. Auf unserer Karte tritt besonders der südliche Höhenrücken des Gebirges hervor. Dieser bildet aber keinen geschlossenen, einheitlichen Zug, sondern setzt sich ans vielen einzelnen Höhenrändern zusammen, die nur von ferne wie der Kamm am Halse eines Pferdes erscheinen. Dort, wo die Straße von Oberwiesen- tljstl nach der böhmischen Hochstadt Gottesgab führt, erreicht er eine Höhe von 1090 m. 6. Nach Böhmen zu fallen die Höhen und Thäler des Gebirges steil, nach Sachsen hin in sanfter Senkung ab. Hier bildet das Gebirge eine weite Höhenwelle, die von einzelnen Bergknppen durchsetzt und von tiefen Thälern vielfach zerrissen wird. % Die Gesteine -es Erzgebirges. 1. Im Ostflügel des Gebirges bildet der Gneis ein großes vier- eckiges Lager. Dieses können wir durch eine Linie umspannen, die wir von Gottleuba über Nossen, von da nach Geher und über Oberwiesen- thal wieder zurückziehen. Der Gneis zeigt Blättchen, die wie Silbe' („Glimmer"), Würfclchen, die wie Perlmutter („Feldspat") und Kristalle die wie Glas („Quarz") glänzen. Sein Gefüge ist blätterig. Er giebt einen festen Baustein und wird von Erzadern durchzogen. 2. An einigen Stellen (bei Bobritzsch, Schellerhau) wird die Gneisdeckc von Granit- kernen durchbrochen. Diese bilden breitkuppige Höhen und sind schön bewaldet. Auch dunkler Basalt ist durch das Gneislager aus dem Innern der Erde emporgequollen und verhärtet. Wir erkennen ihn in dem mächtigen Geising, in dem langgestreckten Scheibenberge („Orgelpfeifen"), in dem sargähnlichen Pöhlberge („Butterfässer") und in dem wuchtigen Bärensteine. 3. In dem Westflügel des Gebirges tritt der Granit in großen Lagern auf. Er zeigt dieselben Bestandteile wie der Gneis. Diese sind aber mehr wie Körner zusammengefügt. Wir finden ihn in den sieben blockigen Säulen des Greifen st eins (bei Ehrenfriedersdorf) und in dem zugespitzten, breitschulterigen Anersberge (bei Wildenthal). 4. Zwischen das Gneislager im Osten und die Granitlager im Westen des Gebirges schiebt sich der Glimmerschiefer ein. Er bildet ein schiefriges Gemenge von Glimmer und Quarz. Wie ein Band zieht er sich von Wiesenthal über Schneeberg nach Nossen hin. 5. Westlich von den Granitlagern breitet sich dann noch der Thonschiefer aus. Er ist ein inniges Gemenge von Thon, Glimmerschüppchen und Qnarz- stäubchen. Er bildet ein äußeres Steinband des Gebirges, das ebenfalls nach Nossen hin zieht und bei Löstniiz in den Schieferbrüchen abgebaut wird. 6. Somit sind Gneis und Granit die beiden wichtigsten Gesteins- arten des Erzgebirges. Glimmerschiefer und Thonschiefer zeigen sich westlich vom Gneis und vom Granit. Der Basalt aber hat beide durch- brochen und ruht nun ans den zerbröckelten Bestandteilen derselben, die reiche Sand- und Kieslagcr zur Verwendung für die Anwohner geben. 1*
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