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1. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 6

1896 - Meißen : Schlimpert
6 später als im Niederlande, und nicht selten vernichten die Spätfröste tut Frühjahr das zarte Kraut der Felder und den duftigen Maiwuchs des Waldes. 5. Ganz unwirtlich sind die Sümpfe und Hochmoore des Gebirges. Sie entstehen in den Faltungen desselben durch Ver- wesung des Sumpfmooses bei fehlendem Abflusse des Wassers. Ein solches Hochmoor ist der Kranichsee bei Karlsfeld. Hier schwankt der beraste Boden unter den Füßen. Die Legföhre breitet ihre dunkel- grünen Wedel über die braunen Wasserlachen. Die große blaue Rausch- beere („Trnnkelbeere") reist an niederem Gesträuch. Der Abstich des sumpfigen Bodens giebt den Torf, in Torfhütten bereitet. 6. Die Moore sind Qnellgebiete für Bäche und Flüsse mit kaffeebrännlichem Wasser. Manch frischer Waldbach belebt die Einsamkeit der Wälder. In abgeleiteten Kunstgräben („Mühlgräben") werden die wilden Wasser gezähmt und in den Thälern des Gebirges zum Sägen und Schleifen des Holzes verwendet. S. Das erzgebrrgische Thal -er westlichen Mul-e. 1. Sowohl in dem West-, als auch in dem Ostflügel des Gebirges treffen wir eine Mulde an. Die westliche Mulde entspringt ans einer bewaldeten Hochfläche bei Schöneck. Sie entsteht ans einem rote» und einem weißen Qnellflüßchen. Bei dem Dörfchen Mulde durchfließt sie ein mooriges, bei Jägersgrün ein waldiges, bei Schönhaide ein seifen reiches Thal. Dieses läuft in vielen Windungen zunächst bis Ane hin. liegt hoch und ist daher als das obere zu bezeichnen. 2. Aue (8 T.) liegt in einem schönen Thalkessel, ist der Sitz einer deutschen Fachschule für Blecharbeiten und ein verkehrsreicher Ausgangspunkt für Gebirgsreisen geworden. Von Ane ab bis Hartenstein durchfließt die Mulde ihr mittleres Thalstück im Gebirge. Dieses wird durch Schlösser, Ruinen und Sagen belebt. Die Sagen knüpfen an die Befreiung des Prinzen Ernst an, der hier in einer tiefen Felsenspalte („Prinzenhöhle") gefangen gehalten wurde. Ruinen sind — der Prinzenhöhle gegenüber — noch von der alten Feste „Isenburg" im dunklen Walde erhalten. Das Schloß Stein aber erhebt sich als kleine Burg an dem frischen Mulden- ufer, das Paul Flemming selbst in weiter Ferne in der Dichtung pries. 3. An dem niederen Thalstück der Mulde liegt Wildenfels, wo Mar- mor am Ansgange des Gebirges gebrochen wird. 4. Bei der Stadt Ane empfängt die Mulde das Schwarzwasser. In dem Thale derselben liegt ans einem Bergrücken und von Bergen umrahmt die schöne Gebirgsstadt Schwarzenberg (3^ T.). Ein statt- liches Schloß liegt aus dem Scheitel, ein freundliches Bad („Ottenstein") am Fuße des Stadtfelsens. Nicht weit von der Stadt liegt der Fürsten- wald mit dem Fürstenbrunnen, wo Prinz Albrecht am 8. Jltli 1455 ans den Händen seiner Räuber befreit wurde. 5. Gehen wir das Thal des Schwarzwassers hinauf, so kommen wir an manch altem Eisenhammer vorüber. Seit dem Erlöschen des Erzbergbaues sind Maschinenfabriken, Holzsägen, Pappcnfabriken an ihrer Stelle entstanden. An der Landes-
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