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1. Landeskunde des Königreiches Sachsen - S. 7

1896 - Meißen : Schlimpert
7 grenze treffen wir Johanngeorgenstadt. Böhmische Flüchtlinge gründeten die Stadt 1 (»54 in der Waldwildnis. Sie stellt jetzt besonders feine Kästchen ans Holz und seine Handschuhe ans Ziegenleder her. 0. Zwischen der oberen Mulde und dein Schwarzwasser erheben sich wie zwei riesige Grenzwächter der Anersberg und der Naminclsberg. Zwischen beiden liegt der Ort Karlsfeld an einem rötlichen Wasser ans frischer Gebirgslehne. Es fertigt Hohlglas, Turmuhren und Dachpappe. Die Gegend zwischen Karls- feld imb Johanngeorgenstadt wird wegen der rauhe» Luft. der langen Winter und der häufigen Sommernebcl als „sächsisches Sibirien" bezeichnet. «). Dns Lrzgebirgsthal dep Zscyspau. l. Die Zschopau entspringt am Fichtelberge in einer Höhe von 1050 in und mündet nach einem Laufe von 100 km in die östliche Mulde, 100 in hoch über dem Meere. Ihr Lauf ist nördlich, ihr Gefälle stark (die „Tosende"), ihre Benutzung vielseitig, ihre Ufernatnr prächtig. 2. In die obere Zschopau münden die Bergwasser Schina, Pöhla und Preßnitz ein. An ihr liegen die kleineren Gebirgsstädte Schlettau und Wollenstem. Beide zeigen Schlösser. Das Sch los; Schlettaus ist der Sitz einer Maschinenfabrik, dasjenige Wolkensteins der Sitz des Amtsgerichts geworden. Auch Wiesenbad und „Warmbad" liegen an dem Oberläufe der Zschopau, zwei Bäder, deren heilkräftige Wasser und frische Wnldnatnr von Kranken vielfach aufgesucht iverdcn. 3. Bei Wolken stein ist die Zschopau erst ein eigentlicher Fluß geworden, der nun munter zwischen Fclsenwündcn, Buchen- und Fichtenhöhen und griincn Matten dahinfließt. Dort, wo er in scharfer Wendung einen vorspringenden Thalriegel umzieht, steht das Schloß Scharsenstein ans stolzer Höhe. Bald darauf senken sich die hohen Ufer. Es bildet sich eine Thal- weitung, in der Zschopau liegt, ein alter Übergangsort, den die Feste Wildeck schützte, jetzt ein Sitz der Baumwollenspinnerei. l. Die Zschopau nimmt die Flöha ans. Das Thal derselben wird durch Wald und Wiese geziert. Es ist weiter und milder als das der Zschopau. In schöner Gebirgslnst liegt Bad Einsiedel hart an der böhmischen Grenze. Würzige Gebirgskränter nähren die Rinder bei Sahda („Bntterstraße"). Die Buchen des Waldes werden zu Holzwaren in Seiffen verarbeitet. Bei Olbernhan werden sie zu Spielwareu gedreht und geschnitzt. In dem netten Grünhainichen werden die Holzwaren für Küche und Spieltisch in den Handel und zur Ausstellung gebracht. 5. Der Flöha fließt links die schwarze Pockau zu. Sie führt uns in das wildeste Gebirgsthal hinein. Hohe Felsenwände steigen an dem schäumenden Wasser ans. Dunkle Nadelwälder hüllen die Höhen ein. Tiefe Schluchten liegen zu unseren Füßen. Nur der Schrei der Falken unterbricht das Schweigen im einsamen „Kriegwalde". 0. Der Land- rücken zwischen der Zschopau und der Flöha trägt über dem Städtchen Schellenberg die leuchtende Augustnsburg. Sie wurde vom „Vater August" erbaut, zeigt l Ecktürine, dazwischen ein Sommer-, Linden, Hasen- und Küchenhaus, eine Kapelle und einen 170 m tiewn Brunnen.
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