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1896 -
Meißen
: Schlimpert
- Autor: Schreyer, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrbuch
- Schultypen (WdK): Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Sachsen
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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wurden später gehoben und von Wasserstrümen wild zerrissen. Sv
bildeten sich die inselartigen Bergstöcke ans, an denen gegenwärtig Wind
»nd Wetter zerstörend weiter nagen. 3. Sonst hebt der Lilienstein
erst seine Seitenwände ans dem Grunde, richtet sie dann senkrecht auf
und deckt sich mit einer zerrissenen Platte: er ist ein Tafelberg. Die
Bastei (bei Rathen) baut ihre Quader zu einem förmlichen Fclsenturme
ans. Der Kuh stall zeigt uns ein Gewölbe, das eine gewaltige Felscn-
inasse öffnet. Der Üttewalder Grund führt uns durch eine enge
Felsengasse, in der sich wunderliche Steingebilde formen.
4. Belebt wird der steinerne Wnndergarten durch das frische Wasser
der Büche und Flüsse, die oft liebliche Fälle bilden (Amselfall). Über
die Moospolster der Steine erheben sich Gräser und Kräuter. Der Wald
von Sträuchern wird von dem Hochwalde der Kiefern und Fichten,
Buchen und Birken überragt, die ihre Wurzeln in die Steinritzen schlagen.
Birk- und Auerhahn nisten tu dem Dickicht der Wälder. Reh und Hirsch
trinken ans den klaren Quellen. Wolf und Luchs hausten früher in den
wilden Schluchten. Bären wurden in dem Wildparke von Hohenstein
gehalten. 5. Das Hauptthal des Gebirges wurde von Slaven besiedelt
(Schmilka). In die Nebenihäler drang besonders die deutsche Bevölkerung
ein (Hockstein). Ritter erbauten trotzige Burgen (Mgeuburg, altes Raub-
schloß, Neurathen). Der Waldarbeiter und der Landmann behauen und
bebauen fleißig den Waldboden. Überall führen Wege und Stege nach
den Höhen. Saumtiere und Dampfroß ziehen durch die Gründe. Dörfer-
liegen in den Faltungen, Städte an den Mündnngsebenen, Gasthäuser
auf den Bergen des Gebirges. Als „sächsische Schweiz" wird cs jähr-
lich von Tausenden besucht. Der große Winterberg, eine basaltische
Kuppe, giebt uns über das Ganze den schönsten Rückblick.
28. Scynttdan, das rveltbad des Llbsan-steiirgebirges.
1. Schandau (4 T.) liegt ans der rechten Elbseite und wird durch
Brücke und Dampfsähre mit dem linken Strvmnfer verbunden. An diesem
verknüpft eine verkehrsreiche Bahnlinie das deutsche und das benachbarte
Kaiserreich. 2. Die Stadt breitet sich auf der Miindnngsebene der
Kirnitzsch ans, wird von dem Schloßberge gedeckt und ruht ellva in
der Mitte des Elbsandsteingebirges. In stattlicher Reihe ziehen die
Häuser der Stadt die Elbe entlang, betten sich aber auch in zwei Seiten-
thäler ein, die der Schloßberg voneinander scheidet, und steigen sogar an
den Berggeländen auf. Die untere Stadt ist öfters Überschwemmungen
ausgesetzt, die die Strvnnvasser bis über den Marktplatz führen, obgleich
die Elbseite der Stadt von dem Elbrande durch einen breiten llfer-
streiscn getrennt wird. 3. Die Elbe hat einen lebhaften Handel im
Orte hervorgerufen. Holz und Sandstein werden nach dem Norden aus-
geführt. Getreide und Kohlen aber fiihrt Böhmen für die Gebirgs-
bewohner ein.
4. Im Kirnitzschthale wurde 1730 heilkräftiges Mineralwasser
ans einer moorigen Wiese gefunden und früher in Flaschen bis nach