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1. Mitteleuropa - S. 12

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
12 hat man die Meermarschen gegen die Sturmfluten gesichert. Die Deiche werden bei neuen Aufschwemmungen immer weiter in das Meer vorgeschoben. 2. Vas tiefgelegene Marschland ist überreichlich bewässert. Es besteht die Gefahr, daß es infolge der allzureichen Bewässerung versumpft. Darum leitet man durch zahlreiche Kanäle das Wasser der Marsch zum Meere. Da, wo die Kanüle ins Meer münden, befinden sich mächtige Tore. Zur Zeit der Ebbe werden sie durch den Druck der angesammelten Wassermassen geöffnet. Das Wasser ergießt sich ins Meer. Bon der Flut werden die Torflügel wieder geschlossen. 3. ver Marschboden besteht aus feinem Ton, Sand und den Resten von Seetieren. Er ist außerordentlich fruchtbar. Infolge der reichen Bewässerung und des milden Klimas sind die Marschen das beste Weideland Deutschlands. Ostfrieslands Kühe und Oldenburger Pferde sind weit berühmt. Aber auch der Ackerbau liefert in der Marsch überreiche Erträge. Die Bier- lande bei Hamburg versorgen diese Großstadt mit Gemüse und Blumen. Die Elbmarschen (Alte Land) sind das nördlichste Obstland unsres Erdteils. 4. Siedlungen. Die stattlichen Höfe der Marschbauern liegen in den Emsmarschen vielfach auf kleinen Erhöhungen, Wurten genannt. Die Bewohner der Meermarschen haben ihre Wohnungen meist am Rande der höher und darum trocken gelegenen Geest angelegt. 5. vie Bewohner der Marsch und der Inseln gehören dem alten, deutschen Stamm der Friesen an. Sie haben den Boden durch eisernen Fleiß dem Meere abgerungen und gegen die Gefahren des Meeres unermüdlich geschirmt. Da sie mit den Gefahren des Meeres von Kind an vertraut sind, geben sie für unsere Kriegs- und Handelsflotte gar treffliche Matrosen. An der Marsch haben Hannover, Oldenburg und Schleswig-Holstein Anteil. 2. Die sandige Geest und Heide. 1. Ausdehnung Wenden wir von den Deichen der Marsch den Blick nach Süden, so erblicken wir in der Ferne blau verschwimmende flache, wellige Hügel und Kuppen. Es ist das große westelbische Heidegebiet, das mächtigste Deutschlands. Bon der Niederelbe erstreckt es sich über Weser, Ems bis zu dem Marschlande Hollands. Im Süden reicht es an vielen Stellen bis zu den Bergen Mitteldeutschlands. Hin und wieder unterbrechen große Sumpfgebiete (Moore) und fruchtbare Strecken (Flnßufer) die eintönigen Sand- felder. Das größte, zusammenhängende Heidegebiet ist die Lüneburger Heide. 2. vie Lüneburger Heide. Die Lüneburger Heide ist ein sandiges Hügelland zwischen Elbe und Aller. Der Sandboden enthält wenig Nährstoffe. Er verwittert sehr schwer. Weil er das Wasser leicht durchläßt, fehlt den Pflanzen die nötige Feuchtigkeit. An einzelnen Stellen
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