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1. Mitteleuropa - S. 118

1911 - Bielefeld [u.a.] : Velhagen & Klasing
118 Nachdem wir uns eine Stunde auf dem Gipfel aufgehalten haben, beginnt der Abstieg. Zuvor holen wir unsere blaue Gletscherbrille, deren Gläser nach dem Auge zu mit einem leichten aber dichten Drahtgeflecht umgeben ist, hervor, auch reiben wir Gesicht und Hände mit weißer Zinksalbe ein. So schützen wir uns gegen die vom Gletscher zurückgeworfenen Sonnenstrahlen, deren Kraft in der dünnen Höhenluft so groß ist, daß ohne solche Schutzmittel die Augen erblinden und die Haut schmerzhaft wund wird. Beim Niedersteigen sind die oben geschilderten Schwierigkeiten sicherlich nicht geringer als beim Aufstieg; aber der zuverlässige Führer, der jetzt am Ende geht, weiß unsern Mut und unsere Ausdauer zu beleben, und bei der nötigen Vorsicht kommen wir glücklich über alle Hindernisse hinweg. Sobald wir den Gletscher hinter uns habe», legen wir das Seil wieder ab. Eine Zeitlang schreiten wir stumm neben- einander her und bewegen die großen Eindrücke in unserer Seele, bis das Rauschen der wilden Bergwasser und die Stimmen der Menschen uns ans ernstem Sinnen zu dankbarer Freude zurückrufen." (Borchers.) I». Oie Zchwetz. (41425 qkm — 3,3 Mill. E.; auf 1 qkm 80 E.) 1. Die natürlichen £andscbaften. Eine Fahrt von Basel nach den italienischen Seen mit der Gotthardbahn gibt uns ein klares Bild der senkerchten Gliederung der Schweiz. Der Zug durchbraust die Rheinebene, steigt gegen ein dunkles Waldgebirge mit langgestreckten Kämmen, den Jura, und durch- bricht ihn. Ein breites, mit dem Jura parallel laufendes dichtbewohntes Tal liegt vor uns. Die Eisenbahn durchquert es. Himmelhoch türmen sich. die Riesen der Alpenwelt vor uns ans. Wir steigen höher und höher. Nach einigen Stunden fährt der Zug donnernd in die Ebene der Lombardei hinab. Wir haben also drei natürliche Landschaften: A. Der Jura. B. Das hügelige Mittelland. 0. Die Alpen. a) Der Schweizer Jura erstreckt sich in zunehmender Höhe vom Rhein bis zur Rhone. Seine höchste Erhebung ist 770 in hoch. Er umfaßt etwa V7 der Schweiz. Die schroffen Höhenzüge des Jura trennen die Schweiz von Frankreich. Zwischen den einzelnen parallel laufenden Bergketten liegen Mulden. Gleich dem deutschen Jura ist der Jura ein wasserarmes wenig fruchtbares Kalkgebirge, das sich wenig für den Ackerbau eignet. An den sonnigen Hängen am Rhein blüht der Weinbau. Seine dichte Bevölkerung verdankt der Jura der lebhaften Industrie. Unter den mannigfachen Industriezweigen hat namentlich die Herstellung von Uhren Weltruf erlangt. Die Heimat der Schweizer Uhrenindustrie sind die vornehmen Dörfer Chaux de
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