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1. Geographie - S. 36

1913 - Berlin : Oehmigke
36 von der „Pike" auf dienend, machte er alle Stufen dieses Werkes durch, bis er sich nach einigen Jahren zum Geschäftsführer empor- gearbeitet hatte. Unter seiner Leitung nahm die Egellssche Fabrik einen großen Aufschwung, so daß der Besitzer ihn zum Mitdirektor ernannte. Der Bau von Dampfmaschinen, der bisher nur von einigen Berliner Eisenfabrikherren im kleinen Maßstabe versucht worden war, wurde in der Egellsschen Fabrik nun fast ausschließ- lich und in großem Umfange betrieben. Die Gründung eines eigenen Hausstandes ließ jedoch in unseres Freundes Seele den Plan reifen, selbständig zu werden. Er erwarb in der Nachbar- schaft, Chausseestraße Nr. 1, ein geeignetes Grundstück, und nach elfjähriger Tätigkeit schied er am Weihnachtsabend 1836 aus der Egellsschen Fabrik, um mit dem neuen Jahre die Arbeit seiner eigenen Maschinenbauanstalt zu beginnen. Mit einem selbsterarbeiteten Kapital von 15 000 Mark und einer Anleihe von 30 000 Mark fing Borsig sein Unternehmen in einem Bretterschuppen an, der groß genug für fünfzig Arbeiter und ein Roßwerk war, das einstweilen die Dampfmaschine er- setzte. Schon nach einem Jahre mußte die Anstalt erweitert wer- den. Die ungleichmäßig und mühsam arbeitenden Pferde wichen einer in der Fabrik selbstgefertigten Dampfmaschine, und die Zahl der Arbeiter wurde größer und größer. Es war anfangs Oktober 1838, als die erste preußische Eisen- bahnstrecke, die zwischen Berlin und Potsdam, feierlich eröffnet wurde. Dieses Ereignis erregte das höchste Interesse der Berliner Bevölkerung. Die Anlage der Bahn war englische Arbeit, die Lokomotiven englisches Fabrikat, der Betrieb wurde durch englische Ingenieure geleitet. Borsig hatte sich bereits viel mit der großartigen Erfindung des Engländers Stephenfon beschäftigt. Die Eröffnung der neuen Eisenbahn in Preußen spornte ihn an, darauf zu sinnen, wie dies Vorrecht der Engländer zu brechen und der Bau von Lokomotiven auf deutschen Boden zu verpflanzen sei. Er beschloß, dies Unter- nehmen in seiner neuen Werkstatt zu versuchen. Daß die Ausführung dieses Planes keine leichte sei, verhehlte er sich keineswegs. Die Engländer hüteten das Geheimnis ihrer Erfindung, namentlich das der Dampfsteuerung in der Lokomotive, auf das strengste. Dem genialen Berliner Maschinenbauer aber
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