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1913 -
Berlin
: Oehmigke
- Autor: Nohl, Walther
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Brandenburg
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde, Geographie, Brandenburg
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aufgeschichtet. Der Eingang nach außen wird vermauert. Ein Ab-
schluß nach den Seiten dieser „Kammer" wird durch Papier her-
gestellt. Fest abgegrenzte Kammern hat also der Ofen nicht.
Jede Abteilung wird erst nach dem Aufschichten der Steine ab-
geschlossen. Die gesetzten Steine werden nun dem direkten Feuer
ausgesetzt. Das Feuerungsmaterial, zu dem Braunkohlen und
Steinkohlen benutzt werden, bringt der Brenner durch Röhren,
welche durch die Decke führen, ein. Diese Feuerungsröhren
sind durch eiserne Kapseln verschließbar. Die Verbrennungsgase
werden durch Kanäle, die je nach Bedarf durch Glocken verschließ-
bar sind, zuletzt zu dem in der Mitte des ganzen Ringofens stehenden
Schornstein geleitet. Während die Steine in einer Kammer
gebrannt werden, karren die Arbeiter schon ungebrannte Steine
ein und setzen sie. Der Abschluß durch Papier wird hergestellt,
und diese Kammer ist zum Brennen fertig. Wenn die nächsten
Kammern abgebrannt werden, werden die fertigen Steine, nach-
dem sie sich abgekühlt haben, ausgekarrt und wenn möglich, gleich
zum Transport verladen.
Die große Hitze — der Ton wird im Ofen bis zur Weißglut
erhitzt — verleiht ihm ganz andere Eigenschaften, als er zuvor
hatte. Die blaugraue Farbe geht in ein Hellgelb über. Die ganze
Masse wird steinhart und bildet in diesem Zustande wohl das
wichtigste Baumaterial.
Unser Mauerstein hat, wie wir gesehen haben, einen langen
Werdegang durchzumachen. Im Durchschnitt stellt eine Ziegelei
in einem Jahre 4 bis 5 Millionen Steine her. Größere
Werke steigern die Fabrikationszahl aus 10 bis 15 Millionen.
Berlin stellt das Hauptabsatzgebiet für die heimatliche Ziegel-
industrie dar.
E. Laehne (Teltower Kreiskalender).
40. In Neuruppin „am Wall".
Um die Stadt her, zwischen dem Rheinsberger und dem
Tempeltor, zieht sich der „Wall", ein Überrest mittelalterlicher
Befestigungen, jetzt eine mit alten Eichen und jungem Nachwuchs
dicht bestandene Promenade der Ruppiner.
Die Septembersonne tut ihr Bestes. Aber das Laub ist doch
noch nicht dicht genug, ihr den Zutritt zu wehren. Ein Dämmer