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1. Geographie - S. 132

1913 - Berlin : Oehmigke
132 57. Die Burg Belzig und Eisenhardl. Soweit das Auge von dem schlanken Wartturme des Schlosses Eisenhardt bei Belzig nordwärts streift, begegnet ihm überall das- selbe Bild: Weite, fast unendlich scheinende Heideflächen, die Leh- niner, Beelitzer und Cunersdorfer Forsten. Hochstämmige Kiefern ragen mit ihren dunkeln Schirmdächern in einzelnen Trupps, seltener in geschlosseneren Massen, über die ausgedehnten jüngeren und helleren Kusselflächen hinaus. Dazwischen leuchtet hier und da aus dem dunkeln Graugrün eine grelle Sandfläche. Ärmliche Ackergelände bilden den Übergang zu den Wiesen der Plane. Aus den letzten Baumkronen jenseits der Niederung schaut von Nordosten her der Kirchturm und eine Häuserzeile des Städtchens Brück hervor; südlicher zeigen sich hinter dem Fichtendunkel die Rochowdörfer Neuendorf, Schlalach, Deutsch- und Wendisch- Bork. Diesseits der Plane erscheint der Boden ein wenig besser, aber die Felder bieten noch immer nur einen kümmerlichen An- blick. Näher an Belzig wird das Gelände welliger; zwischen längeren Höhenzügen treten einzelne steilere Kuppen hervor. Dasselbe Bild, nur mit weit weniger Wald und zusammenhängen- deren Ackerflächen bietet sich im Osten nach Treuenbrietzen und Memegk und im Süden nach Rabenstein und Wittenberg zu. Im Westen wird die Fernsicht durch den Fläming jäh abgeschnitten; die geschichtlich denkwürdigen Höhen von Glin, Hagelberg und Lübnitz schließen hier das Bild. Südwestlich reicht der Blick etwas weiter, über die herrlichen Laubwaldungen von Wiesenburg, Brantsheide und den Schleesen nach den anhaltinischen Forsten und den das Elbtal begrenzenden Höhen hinüber. Aus dieser dürftigen Umrahmung von Kiefernheide, Sand und mageren Ackerstreifen hebt sich das freundliche Bild von Stadt und Schloß Belzig doppelt erfreulich heraus. Die Stadt liegt ein- gebettet zwischen mäßige Höhen und wird von einer erstaunlichen Menge köstlicher alter Bäume und blühender Büsche umgeben. Das Schloß sieht aus, als sei es nur geschaffen, um zwischen dem Walde ehr- würdiger Linden und einer alles überwuchernden Fülle blühenden Strauchwerks mit seinen Ruinen als malerische Staffage zu dienen. Ja, an vielen Stellen ist von den Ruinen der älteren Burg vor lauter Pflanzenwuchs schon kein Stein mehr zu sehen. Nur die Bodenerhebungen zeigen noch die Richtung der ehemaligen Mauer-
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